Manfred Mann wird 75 und geht auf Tour

London (dpa) - Eins ist klar: Wenn Manfred Mann dieser Tage mit seiner „Earth Band“ durch Deutschland tourt, werden eine ganze Menge Grauhaariger unter den Zuschauern sein. „Ha Ha said the Clown“, „My Name ist Jack“ - das waren Ohrwürmer in den 60er Jahren, die sogar an Mega-Hits der Beatles heranreichten.

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Am 21. Oktober wird der gebürtige Südafrikaner, der am liebsten Keyboard spielt, aber auch sonst fast alles, was Tasten hat, 75 Jahre alt.

Dass er noch immer täglich Musik macht, auch um die Plagen des Alters zu bekämpfen - daraus macht er keinen Hehl. „Wenn ich damit aufhöre, würden meine Finger nicht mehr richtig funktionieren“, erklärt er im Interview der Deutschen Presse-Agentur. „Die Zuschauer dürften das zwar gar nicht richtig merken, aber ich merke es.“ Ein Vollblutmusiker mit Hang zur Perfektionen ist er immer noch.

Große Hits der „ersten Phase“ waren zudem „Mighty Quinn“ und „Fox on the run“. Aber wenn man ihn nach seinen „wilden Jahren“, fragt, regiert der Mann, der mit bürgerlichen Namen Manfred Lubowitz heißt, eher ungehalten: „Ich weiß nicht, was Sie damit meinen“, heißt seine leicht unterkühlte Antwort. „Wir haben zu allen Zeiten hart gearbeitet. Was wir taten, haben wir ernst genommen.“

Mit sechs Jahren begann er in Johannesburg mit Klavierunterricht. Früh entdeckte er die Liebe zum Jazz, wanderte 1961 nach England aus, weil ihm dort das gesellschaftliche Klima für Musik günstiger schien als im Land der Apartheid. Kurze Zeit schlug er sich in London als Jazzpianist und Musiklehrer durch, doch schnell kam er ins Geschäft - was Beat und Pop anging, war London damals der Mittelpunkt der Welt.

Es folgt die „zweite Phase“, im Rückblick meint er heute: „Persönlich hat mir die Earth-Band-Periode am besten gefallen.“ 1971 startete er gemeinsam mit Gitarrist Mick Rogers, Bassist Colin Pattenden und Drummer Chris Slade die „Manfred Mann Earth Band“. „Blinded by the Light“ hieß einer der erfolgreichsten Songs, „Roaring Silence“ eines der großen Alben. 1988 löste sich die Band auf, doch in den 90er Jahren hauchte ihr Manfred Mann wieder Leben ein.

„Aber mein bestes Album war "Plains Music" 1991 unter meinem eigenen Namen“, berichtet er heute. Jetzt ging er ganz eigene Wege, anspruchsvolle, wie er sie eben mochte. „Das wurde in Südafrika aufgenommen, mit einigen tollen einheimischen Musikern, zudem wurden Melodien nordamerikanischer Indianer verarbeitet“.

Bei seiner Tour durch Deutschland dürften stattdessen eher die älteren Ohrwürmer der Renner sein. An seinem Geburtstag wird Manfred Mann aber nicht in Deutschland sein, sondern in Schweden, wo er meist einen Teil des Jahres verbringt. „Ich werde für zwei Stunden durch die Wälder und am Meer radeln, dann ein ruhiges Abendessen mit drei Freunden.“ Anschließend gehe es wieder nach „Germany“.