Michael Jacksons Arzt will Prozessaufschub
Los Angeles (dpa) - Die Aufklärung von Michael Jacksons Tod vor einem Gericht in Los Angeles droht sich weiter zu verzögern.
Die Anwälte von Jacksons damaligem Leibarzt, Dr. Conrad Murray, haben den zuständigen Richter am Freitag (Ortszeit) um einen Aufschub gebeten, berichtete der Fernsehsender CNN. Eine Entscheidung des Gerichts wurde für Montag erwartet. Bereits am kommenden Mittwoch (4. Mai) sollte mit der Auswahl der Juroren begonnen werden. Der Prozessauftakt war bisher für den 9. Mai angesetzt.
Dem Kardiologen Murray (58) wird vorgeworfen, den Tod des 50 Jahre alten Sängers am 25. Juni 2009 fahrlässig herbeigeführt zu haben, indem er Jackson eine Überdosis Schlaf- und Narkosemittel verabreichte. Jackson starb an Herzversagen.
Murrays Verteidiger verlangten am Freitag mehr Vorbereitungszeit. Sie begründeten ihren Antrag damit, dass die Staatsanwaltschaft kurzfristig neue Experten vorgestellt habe, die gegen den Arzt aussagen sollen. Darunter sei ein Experte, der darlegen würde, dass Jackson das Narkosemittel Propofol nicht getrunken haben konnte, hieß es. Murrays Anwälte legten in der Vergangenheit nahe, dass der erschöpfte und schlaflose Sänger ohne Wissen des Arztes selbst zu dem Mittel griff und so ums Leben kam.
Nach Angaben der „Los Angeles Times“ zögert die Justiz wegen der Kosten, den mit Spannung erwarteten Prozess erneut aufzuschieben. Die Zeitung zitierte Richter Michael Pastor mit den Worten, dass die Vorbereitungen schon Geld „über den sechsstelligen Bereich hinaus“ verschlungen hätten. Außerdem wären gut zwei Dutzend kleinere Verfahren auf später verschoben worden, um möglichst bald Licht in den Tod des „King of Pop“ zu bringen.
Jackson starb wenige Tage vor dem Start seiner geplanten Comeback-Tour in London. Bei der Anklage wegen fahrlässiger Tötung plädierte der Arzt auf „nicht schuldig“. Im Fall einer Verurteilung drohen Murray bis zu vier Jahre Haft.