Neues Album: Sorry, Miss Jackson
Schwere Zeiten liegen hinter Janet Jackson: Fettleibigkeit und Verkaufsrückgänge – alles eine Folge der berüchtigten „Nipplegate“-Affäre? Sie sagt nein und legt ein neues Album vor.
Düsseldorf. Das Jahr hat gut begonnen für Janet Jackson. Die neue Single "Feedback" stieg in den amerikanischen Charts bis auf Platz 15. Für den sonst so erfolgsgewöhnten Star keine Sensation, könnte man meinen. Tatsächlich war es für die 41-Jährige der größte Hit seit sieben Jahren. Ihre letzten beiden Alben floppten, so sehr, dass sie hierzulande kaum jemand zur Kenntnis nahm.
Ein bisschen scheint es so, als würde sich Amerika wieder mit einem seiner einst größten Stars anfreunden, das Sekundendrama vom 1.Februar 2004 ist langsam vergessen. Die Hauptrollen darin spielten Justin Timberlake, ein Designer-Bustier und eine Brustwarze - die angeblich gar keine Rolle spielen sollte.
In der Halbzeitpause des Super-Bowls, dem Finale der amerikanischen Football-Liga, traten Jackson und Timberlake im Duett auf. Während er seinen Song "Rock Your Body" intonierte, griff er Jackson an die rechte Brust, riss ihre Korsage entzwei und entblößte dadurch ihren gepiercten Busen.
Die Reaktion der geschätzten 100 Millionen Amerikaner, die während des Super-Bowls vor den Geräten sitzen, war ein konzertierter Sturm der Entrüstung. Jacksons Erklärungsansätze, es habe sich um einen Materialfehler gehandelt, blieben ungehört. In einer bis dahin einmaligen Hetzkampagne wurde sie zum Unhold stilisiert.
Auch für das amerikanische Fernsehen blieb der Vorfall, der als "Nipplegate" zum meistgeklickten Internet-Video aller Zeiten avancieren sollte, nicht ohne Folgen. Live-Veranstaltungen wie die Oscars werden seitdem mit einer zweiminütigen Verzögerung gesendet - damit im Ernstfall geschnitten werden kann.
Timberlake kam glimpflich aus der Nummer. Jackson allerdings, damals bereits seit 25Jahren im Showgeschäft, hätte es besser wissen müssen, so der Vorwurf. Zur Persona non grata abgestempelt, zog sich die Pop-Diva zurück.