Polar-Musikpreis für Patti Smith in Stockholm
Stockholm (dpa) - Rockpoetin Patti Smith und das Kronos-Streichquartett aus den USA haben am Dienstag in Stockholm den Polar-Musikpreis erhalten. Die Auszeichnung wird seit 1992 an je einen Preisträger aus der Sparte „Unterhaltungsmusik“ und aus der „ernsten Musik“ vergeben und ist mit insgesamt zwei Millionen Kronen (218 000 Euro) dotiert.
Smith („Because The Night“) outete sich in Stockholm als leidenschaftliche Leserin bestimmter Schweden-Krimis. Vor der Entgegennahme des Preises sagte die 64-jährige US-amerikanische Sängerin und Autorin bei einem öffentlichen Interview-Auftritt über den Bestseller-Autor Henning Mankell: „Ich kann es gar nicht glauben, dass ich ihn hier treffen werde, nachdem ich alle seine Bücher gelesen habe. Das ist eine der schönen Seiten des Lebens.“
Smith nahm die Auszeichnung aus der Hand von Schwedens König Carl XVI. Gustaf entgegen. In der Begründung der Jury hieß es, sie habe gezeigt, „wie viel Rock 'n' Roll in der Poesie steckt und wie viel Poesie im Rock 'n' Roll“. „Patti Smith ist eine Rimbaud mit Marshall-Verstärkern“, meinten die Juroren weiter mit Hinweis auf den legendären französischen Poeten aus dem 19. Jahrhundert und einen bei Rockmusikern besonders geschätzten Verstärker.
Das seit über 40 Jahren zusammenspielende experimentelle Kronos-Streichquartett aus San Francisco würdigten die Juroren als „Revolutionäre“ der Kammermusik. Die vier Musiker hätten das Potenzial von Streichquartetten so erweitert, dass es jetzt Mozart und Beethoven sowie Avantgarde-Rock und Musik aus allen Teilen der Welt umfasse.
Frühere Preisträger des Polarpreises sind unter anderem Paul McCartney, Bob Dylan und Bruce Springsteen aus der an Rock orientierten Musik und Pierre Boulez und Isaac Stern aus der klassisch orientierten Musik.