Puccini-Oper eröffnet Thurn-und-Taxis-Festival

Regensburg (dpa) - Ein wolkenloser Himmel und eine gelungene Premiere: Allen Befürchtungen zum Trotz erlebten 2700 Besucher am Freitagabend einen trockenen Auftakt der Thurn-und-Taxis-Schlossfestspiele in Regensburg.

Stunden zuvor waren noch dunkle Wolken vorbeigezogen. Pünktlich zur Premiere aber schien die Sonne am Horizont - und machte den Weg frei für die imposante Inszenierung des Nationaltheaters Brünn von Giacomo Puccinis Oper „Turandot“.

Das Opernhaus aus der tschechischen Stadt hatte bereits im vergangenen Jahr mit Giuseppe Verdis „Nabucco“ das Festival eröffnet - und Gloria Fürstin von Thurn und Taxis schwelgte offenbar noch in Erinnerungen an jene Darbietung. Denn die Gastgeberin begrüßte die Besucher anfangs zu „Verdis Turandot“. Wenige Sekunden später korrigierte sie lachend ihren Fauxpas und leitete die diesjährigen Festspiele mit den Worten „Puccini, Puccini“ ein.

Die Künstler des Nationaltheaters ließen sich von diesem Versprecher nicht beirren. In einer opulenten Aufführung brachten 200 Mitwirkende all die Farbpracht und Faszination der Oper aus dem alten China auf die Bühne: die detailvollen, grünen und roten Kostüme der Minister Ping, Pang und Pong, die weiß-blauen Gewänder der Prinzessin oder den riesigen Totenschädel im dritten Akt.

Nachdem die Auftakte der vergangenen Jahre mitunter von Wetterextremen geprägt waren, genossen viele Zuschauer sichtlich die angenehme Witterung. In den Jahren 2008 und 2009 fiel die Premiere bei Platzregen ins Wasser, 2010 kämpften die Besucher mit Hitze um die 30 Grad. Da waren es mit Beginn des zweiten Akts eher die kühlen Temperaturen unter sternenklarem Himmel, die dem Publikum zu schaffen machten.

Als hätte Gloria es geahnt, wählte sie gleich eine passende Garderobe: Mit einer üppigen Pelz-Stola präsentierte sie sich an der Seite ihrer Töchter Maria-Theresia und Elisabeth. Wie im vergangenen Jahr entschied sich die 51-Jährige erneut für eine stattliche goldene Halskette. Wie 2010 fehlte auch diesesmal Glorias Sohn und Hausherr Albert. In den ersten Reihen saßen Landessozialministerin Christine Haderthauer, die bayerische Europaministerin Emilia Müller (beide CSU) und Schauspielerin Cornelia Froboess.

Nach dem Auftakt ohne Regen hofft Organisator Reinhard Söll auf eine ebenso gute Woche. Zu den bis zum 24. Juli dauernden Schlossfestspiele werden 30 000 Besucher erwartet. Diese dürfen sich unter anderem auf einen Auftritt von Supertramp-Mitbegründer Roger Hodgson und Hugo von Hofmannsthals Theaterklassiker „Jedermann“ mit den Fernsehstars Christine Neubauer und Gudrun Landgrebe freuen.