Simon Rattle kämpft mit Beethoven für Jugendorchester
München (dpa) - Star-Dirigent Simon Rattle (61) kämpft mit Beethoven gegen das Ende des EU-Jugendorchesters. In der Münchner Residenz spielte der Brite am Dienstag mit dem Symphonieorchester und dem Chor des Bayerischen Rundfunks aus Protest einen Teil von Ludwig van Beethovens Neunter Symphonie.
„Wir spielen diesen kleinen Auszug (...) mit den Worten und der Musik, die die europäische Hymne waren - aus Protest und zur Unterstützung für dieses außergewöhnliche Orchester“, sagte Rattle - und der Chor stimmte an: „Freude schöner Götterfunken“. Dann ließ der Dirigent das Orchester mittendrin abbrechen. „Das ist ein ebenso schrecklicher Schnitt für Beethoven wie es einer für das Orchester ist. Die Frage ist nun: Was passiert als nächstes?“
Die Unterstützung für das Jugendorchester der Europäischen Union (EUYO) soll am 1. September auslaufen. Rattle vermutet dahinter eher einen „bürokratischen Alptraum“ als eine bewusste Entscheidung.