Snow Patrol mit großen Gefühlen
Berlin (dpa) - Sollten U2 irgendwann einmal keine Lust mehr haben, stehen mit Snow Patrol die Nachfolger schon bereit. „Fallen Empires“ heißt das neue Album der nordirisch-schottischen Formation, die mit Cinemascope-Sound und großen Gefühlen auf die ganz großen Arenen schielt.
Seit 17 Jahren gibt es Snow Patrol, die zwar in den letzten Jahren vom Erfolg verwöhnt wurden, aber natürlich auch andere Zeiten kennen. Zusammengehalten haben sie aber immer.
Sänger Gary Lightbody erklärt im Interview mit der Deutschen Nachrichten-Agentur, wie man das schafft: „Sich gegenseitig zu mögen, ist ein guter Start. Nicht so oft entsetzt übereinander zu sein. Die selben Dinge zu wollen. Wenn die Mitglieder einer Band in zu viele verschiedene Richtungen streben, du weißt schon, musikalisch, emotional oder auch finanziell, dann kann man nicht so lange zusammenbleiben. Wir haben nie viel auf das Geld geachtet, wir haben nie etwas aus einem anderen Grund getan außer wegen der Musik.“
Und es hat sich gelohnt. Über 11 Millionen verkaufte Alben und zahlreiche Auszeichnungen sind der Lohn dafür, dass sich die Bandmitglieder treu geblieben sind. Doch es lief nicht immer so gut für Snow Patrol. Ihren kommerziellen Durchbruch schafften die fünf Pop-Rocker erst 10 Jahre nach ihrer Gründung mit dem Album „Final Straw“ (2004).
Gary Lightbody: „Es gab eine Zeit, vielleicht nachdem wir 2001 von Jeepster, unserem ersten Plattenlabel, fallengelassen wurden. Es waren ungefähr eineinhalb Jahre, in denen wir versucht haben einen neuen Plattenvertrag zu bekommen. Und niemand wollte uns unter Vertrag nehmen. Denn wer will schon eine Band mit zwei gescheiterten Alben produzieren? In dieser Zeit haben wir darüber nachgedacht, einer normalen Arbeit nachzugehen.“
Nun, sie haben sich anders entschieden und die lange Durststrecke überstanden. Jetzt sind die Top-Plätze in den Charts meist schon im Voraus gebucht. In England haben Snow Patrol mit „Fallen Empires“ laut „NME“ Platz eins bereits fest im Visier. Und in Deutschland dürfte es auch nicht schlecht laufen.
Alle möglichen Gefühlsvariationen bieten die Songs auf „Fallen Empires“, bei denen man leiden, hoffen und sogar freudig tanzen kann, denn Snow Patrol haben mit unterfütterten Elektro-Sounds auch schon mal die Disco-Maschine angeworfen. Und was Snow Patrol unter Erhabenheit verstehen, zeigen sie gerne in Songs wie „New York“ oder „This Isn't Everything You Are“. Die Gitarren haben sie bei allem Schwelgen aber nicht vergessen. Michael Stipe von R.E.M. hat auch ein bisschen geholfen und im Auslauf gibt es noch was mit Kunstanspruch.
Nachdem Snow Patrol Anfang 2012 durch die Arenen Großbritanniens gezogen sind, kommen sie auch nach Deutschland:25.02. Berlin - Tempodrom, 26.02. Düsseldorf - Mitsubishi Electric Halle, 28.02. Frankfurt - Jahrhunderthalle, 04.03. München - Zenith