Stars der Klassikwelt eröffnen Hamburger Elbphilharmonie

Hamburg (dpa) - Weltstars der Klassik werden zur Eröffnung in der Hamburger Elbphilharmonie auftreten.

Stars der Klassikwelt eröffnen Hamburger Elbphilharmonie
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„Sie sehen ein Programm von einer Dichte und einer Vielfalt und einer Qualität, wie Sie es wahrscheinlich kaum woanders auf dem Planeten finden werden“, sagte Generalintendant Christoph Lieben-Seutter am Montag in Hamburg.

Mit der Uraufführung von Wolfgang Rihms „Triptychon und Spruch in memoriam Hans Henny Jahnn“ soll die Hamburger Elbphilharmonie nach zehnjähriger Bauzeit am 11. Januar 2017 eröffnet werden. Zum hochkarätigen Sängerensemble gehören Anja Harteros, Wiebke Lehmkuhl, Philippe Jaroussky, Jonas Kaufmann und Bryn Terfel. Thomas Hengelbrock wird das NDR Elbphilharmonie Orchester dirigieren.

Insgesamt stehen mehr als 200 Konzerte im ersten Halbjahr auf dem Programm, beim dreiwöchigen Eröffnungsfestival sind unter anderem das Chicago Symphony Orchestra unter Leitung von Riccardo Muti und die Wiener Philharmoniker unter Leitung von Semyon Bychkov und Ingo Metzmacher zu erleben. Am 7. Mai kommen die Berliner Philharmoniker unter Leitung von Simon Rattle und am 29. Juni die Staatskapelle Berlin unter Leitung von Daniel Barenboim.

„Es ist ein Programm, das die Relevanz der klassischen Musik in unserer Gesellschaft nicht nur erhalten, sondern neu definieren will“, sagte Lieben-Seutter. Zielpublikum seien alle Musikfreunde und Klassikkenner von nah und fern sowie Menschen, die über ihr Interesse am neuen architektonischen Wahrzeichen Hamburgs einen Zugang zur Welt der Musik finden.

Nach dem dreiwöchigen Eröffnungsfestival stehen mehrere Themenfestivals auf dem Programm, darunter „Salam Syria“ „als wichtiges Zeichen, die neuen Mitbürger hier zu begrüßen“. „New York Stories“ widmet sich unter anderem John Adams und unter dem Motto „¡Viva Beethoven!“ führt Stardirigent Gustavo Dudamel an fünf Konzertabenden in Folge sein Orquesta Sinfónica Simón Bolívar durch die neun Beethoven-Sinfonien.

„Schön und rau steht die Elbphilharmonie mitten im Herzen der Stadt. Schon ihre Lage fordert uns dazu heraus, sie zu einem Haus für alle zu machen“, sagte Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Die Elbphilharmonie sei ein demokratisches Gebäude und kein Musentempel für die oberen Zehntausend und mache Kultur für jeden erschwinglich. Besonders die kostengünstigen „Konzerte für Hamburg“, die das NDR Elbphilharmonie Orchester im Januar und im Juni 2017 für bis zu 60 000 Besucher spielen wird, bieten dazu Gelegenheit.

Die Elbphilharmonie soll einmal zu den zehn besten Konzerthäusern der Welt gehören. Für die Akustik im Großen Saal mit seinen 2100 Plätzen ist der Japaner Yasuhisa Toyota verantwortlich, der auch schon die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles geplant hat. Die Bühne in der Mitte des Saales wird von aufsteigenden Zuschauerrängen umgeben, die von griechischen Theatern und Fußballstadien inspiriert sind.

Grundsteinlegung für das spektakuläre Gebäude aus Glas der Schweizer Architekten Herzog & de Meuron war im April 2007. Nach jahrelangen Querelen und Bauverzögerungen stiegen die Kosten um das Zehnfache auf 789 Millionen Euro.

Im Juni soll der große Konzertsaal fertiggestellt sein, für den 31. Oktober ist die Schlüsselübergabe geplant. Anfang November wird die öffentliche Plaza des Gebäudes geöffnet. Auf einer Höhe von 37 Metern bietet sie den Besuchern unabhängig vom Konzertbesuch einen atemberaubenden Blick über die Stadt.