Sting: Ein moderner Orpheus
Sting gastiert mit Liedern von John Dowland in der Tonhalle und übt sich mit der Laute in der Kunst der leisen Töne.
<strong>Düsseldorf. Wenn der Name John Dowland heute vielen Menschen etwas sagt, dann liegt das vor allem an dem britischen Rock-Poeten Sting, der ein Album mit Dowlands Lautenliedern aufgenommen hat und sich nun mit diesen alten Klängen auf Tour befindet. Sting wandelt sich zum fahrenden Sänger, modernen Orpheus und Botschafter einer Musik, die bis vor kurzem noch ein Nischendasein fristete. Englische Lieder für Gesang und Laute aus der Zeit um 1600 - ein solches Programm hätte die Düsseldorfer Tonhalle früher sicherlich nicht bis auf den letzten Platz gefüllt. Und nun taten sie es doch.
Stings Performance sorgt für Balladen-Atmosphäre: Die Saalbeleuchtung verlischt, und nur farbige Scheinwerfer illuminieren das Podium. Sting greift in die Saiten seiner Laute und haucht Dowlands Lieder ins Mikrophon. Mit sanfter aber leicht aufgerauter Stimme betört er die Fans, die still und andächtig dem hoch emotionalen Gesang lauschen. Lieder wie "Come again! Sweet love doth now invite" klingen bei Sting meditativ und nachdenklich.
Geboren 1562 in Dalkey bei Dublin
Gestorben 1626 in London
Auslandsaufenthalte Wolfenbütteler und Kasseler Hof, englische Gesandtschaft Paris, dänisches Königshaus (als Kammerlautenist)
Werke Große Sammlung vierstimmiger Gesänge, darunter "The First Booke of Songes or Ayres"