Zehntausende Besucher beim Dockville-Festival in Hamburg

Hamburg (dpa) - AnnenMayKantereit - diesen Bandnamen kann man sich kaum merken. Man sollte es aber. Denn die drei Kölner Newcomer waren der Höhepunkt des Dockville-Festivalwochenendes.

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Obwohl die Anfang-Zwanziger am späten Freitagabend parallel zu den New Yorker Headlinern Interpol auftraten, quetschte sich vor der zweitgrößten Bühne „Vorschot“ eine textsichere und tanzwütige Masse. Und diese kam auch auf ihre Kosten bei AnnenMayKantereits besonderer Mischung aus Rock, Pop, Blues und Ska.

Für kollektive Gänsehaut vor der Kulisse des Hamburger Hafens sorgte Sänger Henning May in einer sternenklaren Sommernacht während der Zugabe, als er allein am Keyboard die Ballade „Barfuß am Klavier“ spielte.

May zog mit seiner rauen Power-Stimme die Feierlustigen in seinen Bann. Er wird schon als neuer Rio Reiser gefeiert. Der Bandname setzt sich aus den Gründungsmitgliedern Christopher Annen (Gitarre, Mundharmonika), Henning May (Gesang, Klavier, Akkordeon) und Severin Kantereit (Schlagzeug) zusammen. Das Trio, das sich nur eigenproduziert oder per Crowdfunding finanziert, trifft mit seinen Liedern einen Generationsnerv.

Im Outdoor-Backstagebereich saß in Strandstühlen auch die Indie-Folk-Band Bear's Den. Auch die Musiker mögen die Atmosphäre auf dem brachliegenden Hafenareal. Das Festival hat sich bei seiner neunten Auflage längst europaweit einen Namen gemacht.

„Unsere Bilanz ist total gut. Wir freuen uns super über das Wetter“, sagte Veranstaltungssprecherin Lara Goldsworthy. Pro Tag strömten von Freitag bis Sonntag rund 20 000 Besucher aufs Gelände. Zum Vergleich: Bei der Premiere 2007 waren es 5000.