Oscar-Verleihung: Verpasste und gewonnene Preise

Stimmen vom Tanztheater in Wuppertal und aus Los Angeles.

Wuppertal/Los Angeles. Wim Wenders wollte sich nach dem verpassten Oscar für „Pina“ in Los Angeles nicht äußern. Beim Wuppertaler Tanztheater hingegen reagiert man nach kurzer Enttäuschung entspannt. Robert Sturm, einer der beiden künstlerischen Leiter des Tanztheaters, sagte am Montag: „Wir haben den Film ja nicht für den Oscar, sondern für Pina gemacht. Die Dreharbeiten haben uns vor zwei Jahren, in der ganz sensiblen Zeit nach Pinas Tod, sehr geholfen. Wim Wenders hätte ich den Oscar besonders gegönnt, weil er sich beim Drehen und später beim Marketing so engagiert hat. Für uns als Tanztheater wäre ein Oscar auch toll gewesen, aber er gehört ja nicht direkt zu unserer Arbeit.“

Sturm freut sich insgesamt über die Bandbreite der Reaktionen: „Das reicht von der Filmkunst — dem Gildepreis der Arthouse-Kinos — bis zum Film-Business, eben der Oscar-Nominierung.“

Die Tänzerin Barbara Kaufmann meinte: „Wir haben total dafür gefiebert, ein Oscar wäre eine unheimliche Anerkennung gewesen. Dass wir überhaupt so weit gekommen sind mit dem Film für Pina, ist aber auch schon toll für den Tanz. Deshalb ist es schade, dass der Film am Ende nicht gewonnen hat. Aber das wirft uns nicht zurück.“

Christopher Plummer, der für seine Rolle als spätbekennender Schwuler in „Beginners“ als bester Nebendarsteller ausgezeichnet wurde, ist mit 82 Jahren der älteste Preisträger in der 84-jährigen Oscar-Geschichte. Darauf sprach er die Statue an: „Du bist nur zwei Jahre älter als ich — wo bist du nur mein Leben lang gewesen?“

Octavia Spencer war über den Oscar für die beste Nebendarstellerin zu Tränen gerührt, rang sich aber noch den Satz ab: „Vielen Dank, dass Sie mich mit dem heißesten Kerl im Saal zusammengebracht haben.“