Interview Star Wars in der Hütte und Sommerträume

Ralf Schmitz tourt derzeit mit seinem aktuellen Programm „Schmitzefrei“. Im Interview spricht er über Urlaub, seine Pläne und Weihnachten.

Star Wars in der Hütte und Sommerträume
Foto: Robert Recker

Herr Schmitz, schwache Konjunktur, Ukraine-Krieg, Nahost-Konflikt – haben Sie das Gefühl, dass das Bedürfnis der Menschen nach einer kleinen Auszeit, nach etwas Humor größer ist als sonst?

Ralf Schmitz: Ja, das merke ich schon. Nach der Pandemie war es besonders stark. Die Leute wollten endlich wieder rausgehen und sich ablenken lassen. Das ist die höchstmögliche Aufgabe meines Fachbereichs – den Menschen Ablenkung zu verschaffen. Man gewöhnt sich dann daran, dass es wieder weiterläuft, aber ich glaube, dass die Leute im Moment wieder umso mehr sagen: Jetzt erst recht. Wir brauchen eine Auszeit. Die verschaffen sich das Publikum und ich übrigens gegenseitig. Wir haben zusammen zwei bis drei Stunden Spaß. Und den brauchen wir alle dringender als noch vor vier oder fünf Jahren.

Ist es in diesen Zeiten für Sie als Comedian manchmal schwieriger, auf die Bühne zu gehen?

Schmitz: Tatsächlich fällt es mir nicht schwer. Das bedeutet nicht, dass mich das Weltgeschehen nicht bedrückt, aber es geht mir ebenso wie den Menschen im Zuschauerraum: Ich freue mich auf den Auftritt. Ich liebe meinen Beruf und auch ich habe die Möglichkeit, dadurch eine kurze Auszeit zu bekommen.

Ihr aktuelles Programm heißt „Schmitzefrei“ – die sprachliche Nähe zu „hitzefrei“ ist wie immer in Ihren Programmnamen kein Zufall, es geht um Urlaub. Wärme, Sonne, Strand: Switchen Sie im Winter nun auf Skihütte und Après-Ski um?

Schmitz: Zum einen thematisiere ich im Winter gern das Wegträumen, dieses „wieder an den Sommer und den Urlaub denken“. Allerdings gibt es in meinem Programm eine Wintergeschichte, die ich aber auch im Sommer erzähle. Mein Traum war es schon immer, eine kleine Holzhütte in einem Skigebiet zu mieten. Dort sind meine damalige Freundin und ich dann eingeschneit. Kein Telefonempfang, kein Internet. Ich hatte allerdings ein iPad mit einigen Star-Wars-Filmen dabei. Die mochte sie nun so gar nicht, ich habe daraus dann ein kleines Programm gemacht und ihr vorgespielt. Am Ende war es ein bisschen „Grill den Henssler“ trifft Star Wars. Das lässt sich auf der Bühne wunderbar nachspielen.

Mögen Sie denn Winterurlaub?

Schmitz: Ich bin ein großer Fan von Winterurlaub. Mit sechs Jahren habe ich meine ersten kleinen Ski bekommen. Seitdem hat es mich gepackt.

Neben Ihrem Bühnenprogramm stehen Sie seit einigen Jahren regelmäßig vor den TV-Kameras. Häufig für Datingshows. Was reizt Sie daran besonders? Das Verkuppeln?

Schmitz: Nein, das passiert von allein. Viel charmanter ist es, wenn sich in Gesprächen die kleinen Unzulänglichkeiten der Menschen offenbaren. Die haben wir ja nun alle. Aber beim Dating versuchen wir, uns von unserer Schokoladenseite zu präsentieren. Das ist in meinen Shows nicht so. Die Menschen sollen sich kennenlernen, wie sie sind. Das reizt mich: Es geht um etwas. Nicht nur um die Liebe. Man muss sich preisgeben. Man erfährt viel mehr von den Menschen, weil sie Dinge aus ihrem Herzen offenbaren. Man lernt sich wirklich kennen.

Bühne, Fernsehen, Synchronsprecher – Sie sind ein Multitalent. Mit „Kuschelflosse“ haben Sie Hörbücher für Kinder eingesprochen. Was hat Ihnen daran besonders Spaß gemacht? Würden Sie das gern noch einmal machen?

Schmitz: Das sind super Geschichten. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht und ich würde das ganz unbedingt noch einmal machen. Ich habe mich in die Figuren richtig verliebt und jede Figur hat ihre eigene Stimme bekommen. Bei Dialogen mit mehreren Fischen musste ich dann ganz schön aufpassen.

Gibt es etwas, dass unbedingt noch auf Ihrer To-Do-Liste oder „Wieder-mal-To-Do-Liste“ steht?

Schmitz: Ja, Theater im Ensemble spielen. Das würde ich unglaublich gern wieder einmal machen. Das kommt auch ganz sicher. Außerdem würde ich gern etwas musikalisches umsetzen. Zu meiner Ausbildung gehörte eine stimmliche Ausbildung. Vielleicht ergibt sich da einmal die Möglichkeit.

Sie gelten immer ein bisschen als das Duracell-Häschen unter den Comedians. Es läuft und läuft und läuft. Aber selbst die besten Batterien sind irgendwann leer. Wie füllen Sie Ihre Batterien wieder auf?

Schmitz: Zu Hause. Mit einem guten Buch, einem Glas Wein – so richtig langweilig. In anderen Zeiten reise ich aber auch gern ein paar Freunde ab. Wenn ich bei einem Terminblock in der Nähe bin, hänge ich gern ein paar Tage dran, um Freunde zu besuchen. Solche Treffen erden mich. Einfach nur sitzen dürfen und sein dürfen. Zudem wohne ich inzwischen nicht mehr in der Betonwüste, sondern naturnah. Ich bin schnell im Wald, kann meine Gedanken durchpusten lassen. Das mache ich gern auf dem Trekkingrad.

Eine letzte Frage: Die Adventszeit beginnt in Kürze. Wie feiern Sie Weihnachten?

Schmitz: Ganz klassisch. Familie, Braten, Geschenke. Meine Katze Hildegard bekommt natürlich auch ein Geschenk. Sie weiß zwar nicht warum, aber sie freut sich trotzdem.

Termine: In der Region tritt Ralf Schmitz am 1. März 2024 in der Grugahalle Essen auf, am 2. März in der Lanxess-Arena Köln sowie am 21. März in der Stadthalle Wuppertal. Karten gibt es unter