Funktionieren die neuen Polleranlagen und die zugehörigen Ampeln/Signaltöne?
Langenfeld „Wenige Händler haben sich beschwert“
Langenfeld. · Interview Der Chef des Ordnungsreferats über die neuen Anlagen zum Schutz der Fußgängerzone.
Um dem Risiko eines Terror-Anschlages vorzubeugen, sichern neben starren Barrieren versenkbare Poller die Fußgängerzone. Rund 900 000 Euro investierte die Stadt an fünf Zufahrten. An Solinger-, Friedhof- und Ganspohler Straße stellen versenkbare Poller sicher, dass Fahrzeuge in Notfällen und zur Anlieferung in die Fußgängerzone gelangen können. Christian Benzrath, Referatsleiter Recht und Ordnung, über die ersten praktischen Erfahrung.
Christian Benzrath: Die Anlage insgesamt funktioniert und ist seit dem 3. Dezember in Betrieb.
Gab es Probleme und falls ja: Wie werden die gelöst?
Benzrath: Wie bei allen technischen Systemen stellen sich Probleme erst im Echtbetrieb heraus und werden zeitnah von der beauftragten Firma korrigiert. Insgesamt ist die Inbetriebnahme aber erfreulich reibungslos verlaufen. Es gibt vereinzelte Probleme mit der Empfindlichkeit der Sensorik, die aber durch Anpassung an Soft- und Hardware behoben werden. Der Betrieb mit Zeitschaltung, Fernsteuerung und Transpondersystem funktioniert von Anfang an fehlerfrei.
Werden die vorgeschriebenen Lieferzeiten eingehalten, gibt es Beschwerden von Händlern wegen der Abrieglung ab 11 Uhr?
Benzrath: Die Zeiten werden eingehalten, die Regelung wird gut angenommen. Wir hatten die Inbetriebnahme frühzeitig mit einem Infoschreiben angekündigt. Nur wenige Händler haben sich beschwert, dabei aber außer Acht gelassen, dass die einzuhaltenden Lieferzeiten auch vor der Installation der Poller galten und eine Einfahrt zu anderen Uhrzeiten eine Ordnungswidrigkeit darstellte. Offensichtlich bereiteten die meisten Händler auch ihre Lieferanten entsprechend vor. So ist nicht nur die technische Inbetriebnahme erfreulich konfliktfrei verlaufen. Tatsächlich begrüßen auch Händler die verkehrsberuhigende Wirkung der Anlage in der Fußgängerzone.
Ist die Langenfelder Lösung ein Muster für andere Städte?
Benzrath: Nur bedingt; wir haben fast alle Großveranstaltungen in der jetzt gesperrten Fußgängerzone. Wer an unterschiedlichen Orten diese Gefahren verringern muss/will, braucht andere, nämlich bewegliche Lösungen. Monheim hat zum Beispiel transportable Absperr-Anlagen, die allerdings auch immer wieder Personalkosten verursachen.