Kosten für versenkbare Poller in Fußgängerzone erhöhen sich

Zum Stadtfest im April sollen die Anti-Terror-Sperren montiert sein.

Langenfeld. Teurer als erwartet sind die versenkbaren Poller, mit denen die Fußgängerzone gegen Anschläge wie in Berlin und Nizza geschützt werden soll. Dort waren Terroristen mit Lastwagen in die Menge gerast und hatten viele Menschen getötet. Mit einer Dringlichkeitsentscheidung sollen die Politiker am Dienstag im Haupt- und Finanzausschuss 357 000 Euro bereitstellen, so dass der nunmehr mit 544 000 Euro veranschlagte Einbau von versenkbaren Barrieren an den Zufahrten in Auftrag gegeben werden kann.

Frank Schneider, Bürgermeister

Die Zeit drängt: Bereits beim Stadtfest vom 13. bis 16. April sollen die neuen Zufahrtssperren ihre Bewährungsprobe haben. Den Zuschlag bekam ein seit 1992 mit hydraulischen Pollern und deren Steuerung per firmeneigener Software erfahrenes Unternehmen. Die in Italien hergestellten Anlagen sollen den Aufprall eines Lastwagens mit Tempo 80 aushalten. „Die Fußgängerzone muss bei großen Festen so gesichert sein, dass kein Lkw mit hohem Tempo reinfahren kann“, hatte Bürgermeister Frank Schneider vor dem Ratsbeschluss im Juli gesagt. „Sonst bekommen wir von der Polizei für unsere Feste keine Zustimmung.“ Um die Fußgängerzone auf Dauer gegen Anschläge mit Lkw oder auch Pkw zu sichern, sollen hydraulische Poller und zusätzlich bepflanzte Betonkästen an fünf möglichen Gefahrenstellen installiert werden (siehe Grafik).

Starre Barrieren für Autos seien nicht möglich, sagt Ordnungsamtsleiter Christian Benzrath. „Die Sperren müssen so gestaltet sein, dass jederzeit Rettungsdienst und Feuerwehr sie passieren können.“ Dazu wurden zuletzt bei Veranstaltungen in der City Wassertanks platziert und zusätzlich Lkw quergestellt, die bei Bedarf ein Stück zurücksetzten, um etwa Rettungswagen ein- und ausfahren zu lassen. Die Personalkosten hierfür summierten sich jährlich auf einen hohen fünfstelligen Betrag, die bei einer Sicherung des Wochenmarkts durch Lkw weiter ansteigen würden.

Wie die Grafik zeigt, werden an beiden Fußgängerzonenrändern der Solinger Straße jeweils zwischen bepflanzten Betonkästen zwei versenkbare Poller installiert. An die drei übrigen Zufahrten Friedhof- und Ganspohler Straße kommt jeweils ein Poller. Die Feuerwehr kann diese laut Benzrath für die Einfahrt etwa eines Rettungswagens zentral heben und senken. Die Zufahrten von Bachstraße und Sändchen bekommen wegen der für Lkw zu niedrigen Durchfahrthöhe keine Poller. Zusätzlicher Effekt: Außerhalb der Lieferzeiten (6 bis 11 Uhr und 18 bis 20 Uhr) werden keine Autos mehr in der Fußgängerzone sein.