Friedhof Manfort in Leverkusen Kapelle: Sanierungskosten sind erheblich gestiegen
Manfort. · Die ab kommender Woche wieder nutzbare Kapelle hat die Stadt 320 000 Euro gekostet.
Die knapp 100 Jahre alte Kapelle auf dem Friedhof Manfort wird wiedereröffnet; mit mehr als achtmonatiger Verspätung und 80 Prozent höheren Kosten. Die triste Zeit der Trauerfeiern in der Ersatz-Kapelle soll kommende Woche vorbei sein.
2017 lagen die Sanierungskosten bei geschätzten 210 000 Euro, jetzt werden mindestens 370 000 Euro fällig. Bei früheren Renovierungen wurden etwa falsche Wandmaterialien verwendet, sie blätterten teils ab, hatten keine Haftung. Alles musste mühsam entfernt werden. Zudem wurden die Gerüstkosten wegen der „Komplexität der Gebäudegeometrie“ höher. An der Außenfassade mussten Tischler aufwendig Oberlichter instandsetzen. Dies alles sei erst nach Begutachtung aus der Nähe entdeckt worden.
Laut Stadt wurden am Gebäude seit 1999 nur Instandhaltungen durchgeführt. Wegen des feuchten Kamins und maroden Treppen sei eine umfassende Sanierung unumgänglich, begründeten die Stadtexperten das Projekt. Dazu zählten: Anstriche für die Holzfenster, die Innen- und Außenflächen, neue Fliesen in den Nebenräumen, Erneuerung der Außentreppen und der Platten im Wandelgang, Bau eines barrierefreien Zuganges, Sanierung der Elektroanlagen. Alles sollte Ende 2018/Anfang 2019 fertig sein.
Während des Baus war die Kapelle gesperrt. Hinter dem Gebäude ließ die Stadt auf dem Weg zwischen Kriegsgräbern ein Zelt aufbauen, Trauergäste mussten mit 30 Stühlen und einem knappen Stehbereich auskommen. Für Särge und Urnen wurde aus Spanplatten ein Podest gezimmert. Kleiner Trost: Für die Nutzung des Zeltes wurden keine Gebühren berechnet. Beschwerden gab es laut Stadt weder von Angehörigen noch von Bestattern. Einen Fakt bestätigte die Verwaltung jedoch die Stadtverwaltung auf Nachfrage: Nur für die Miete des Partyzeltes bezahlte sie 19 500 Euro.
Außen ist noch nichts fertig: „Die Arbeiten befinden sich in der Auftragsvergabe“, meldet die Stadt. Baustart: Mitte September. Bei Trauerfeiern werden die Arbeiten ruhen. Im November soll alles erledigt sein.