Statt Meerbuscher Kreisstraße K9n BUND will Verlängerung der U-Bahn bis Strümp
Umweltschützer sehen darin Möglichkeit, Ausbau der Kreisstraße 9n zu verhindern.
Im Streit um die geplante Kreisstraße 9n zwischen Strümp und Bovert meldet sich erneut der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zu Wort und fordert die Stadt ein weiteres Mal auf, die Straße nicht zu bauen. Stattdessen solle in den öffentlichen Nahverkehr investiert werden, um zum Umstieg auf Bus und Bahn zu motivieren.
Konkret geht es um die Stadtbahnlinie U 74, die derzeit regulär in Düsseldorf-Lörick endet und nur vereinzelt sowie an Wochenenden bis zur Haltestelle Görgesheide fährt. Nach den Vorstellungen des BUND sollen die Bahnen regelmäßig nach Meerbusch fahren – bis Bovert auf dem regulären Weg und danach auf einer noch zu bauenden Trasse nach Strümp, wo aktuell das umstrittene Teilstück der K 9n geplant ist. Dort würden zwei neue Haltestellen eingerichtet, eine am Strümper Busch in der Nähe des Meerbusch-Gymnasiums, die zweite am Bergfeld, wo die Linie enden und umkehren würde. So wäre der Stadtteil ans Stadtbahnnetz angeschlossen (aktuell verkehren Busse in Strümp), zwischen Bovert und Düsseldorf könnte mit der U 76 ein Zehn-Minuten-Takt eingerichtet werden, der im besten Fall das Pkw-Aufkommen reduziere, statt es – wie durch den Ausbau der Kreisstraße befürchtet – zu erhöhen. Die Kosten für Bau und Betrieb könnten laut BUND zumindest teilweise durch Fördermittel des Bundes finanziert
werden.
Kritiker des Straßenbaus erwarten mehr Lastwagen
Im November hatte der Stadtrat den Ausbau der Kreisstraße beschlossen. Durch die zwei Kilometer lange Straße soll Strümp mit Bovert verbunden, das Gewerbegebiet „Im Bundenrott“ und das Wohngebiet Strümper Busch an die Autobahnauffahrt Bovert der A 57 angeschlossen werden. Die Befürworter sehen eine Verkehrsentlastung. Kritiker erwarten eine Zunahme an Lkw. Zudem sei das Projekt mit rund 14 Millionen Euro zu teuer.
Bereits 2013 hatte der Rat für den Ausbau der K 9n gestimmt, zwei Jahre später war der Bebauungsplan vom Oberverwaltungsgericht Münster für unwirksam erklärt worden. dans