Gut gemeint, nicht gut gemacht Coronabonus wegen ausgefallener Feiertage? Absurd!

Meinung | Düsseldorf · Feiertage nachzuholen, klingt erst einmal nach einer guten Idee. Ein Coronabonus sollte aber anders aussehen. Ein Kommentar.

2021 fallen viele Feiertage auf ein Wochenende.

Foto: dpa/Pavel Golovkin

Klingt gut: Fällt ein Feiertag auf einen Samstag oder Sonntag, dann ist der darauffolgende Montag arbeitsfrei. Eine schon in früheren Jahren von der Linken erhobene Forderung bekommt zusätzlichen Schwung, weil 2021 ein ausgesprochenes „Arbeitgeberjahr“ ist. Ein Jahr, in dem besonders viele der beweglichen Feiertage aufs Wochenende fallen. Der 1. Mai, der 3. Oktober, der 25. und 26. Dezember und dann auch schon wieder Neujahr 2022. Alles Nieten für die Arbeitnehmer, denn an den Tagen haben sie wegen der Wochenenden sowieso frei.

Die Devise: Weil die Politik nun ja ohnehin schon seit Monaten in Geberlaune ist, um die Wirtschaft, die Unternehmen, aber auch jeden Einzelnen in Pandemiezeiten zu retten (das Kurzarbeitergeld erhält Tausende Arbeitsplätze, hoffentlich), legen wir doch noch einen „Coronabonus“ drauf. Allen Ernstes wird mit diesem Begriff  argumentiert. Das hört sich ganz nach einem „Wir haben’s ja“ an.

Nein, wir haben’s eben nicht. Der Staat, die Gesellschaft verschuldet sich derzeit über beide Ohren. Und da sollen alle Arbeitnehmer, weil sie den Tag der Arbeit oder den Tag der Deutschen Einheit gewissermaßen auf eigene Kosten feiern müssen (wer macht das eigentlich?), als Ausgleich einen Montag geschenkt bekommen. Coronabonus halt. Da haben wohl einige den Schuss nicht gehört. Jeder Ladenbesitzer, jedes Unternehmen wird froh sein über jeden Tag, an dem es das Geschäft öffnen kann, wenn die Pandemie hoffentlich bald überstanden ist. Das liegt in unser aller Interesse. Auch im Interesse derjenigen, für die die Politiker jetzt zu sprechen vorgeben. Im Interesse derjenigen, die in Kurzarbeit sind und lieber heute als morgen wieder was tun würden. Gern auch jeden Montag. Weil es derzeit einfach nicht anders geht, lebt die Gesellschaft auf Pump. Das dicke finanzielle Ende kommt noch.

Und wenn es wirklich einen Coronabonus geben sollte – dann sollte man diesen in Form von ein paar freien Tagen an diejenigen ausschütten, die sich seit Monaten in den Krankenhäusern für die Gesellschaft aufreiben.