Meinung Die vielen Probleme von Fortuna Düsseldorf
Meinung | Düsseldorf · Welch ein erschreckendes Chaos: Während beim Fußball-Erstligisten Fortuna Düsseldorf sportlich die Dinge im Fluss zu sein scheinen, konterkariert die Vereinsführung das mühelos und gräbt der ganzen Unternehmung Erstliga-Fußball von innen heraus das Wasser ab.
Womit? Mit Unwahrheiten, Querschüssen, Eitelkeiten und Indiskretionen. Kaum jemand kann dem Gegenüber trauen, zu viele arbeiten gegeneinander, an Einflüssen und Karrieren, nicht aber für die Sache: für Fortuna Düsseldorf, für einen Erstligisten (was für ein Wert!) aus dem untersten Segment der Liga, der trotz aller Vorteile einer potenten Landeshauptstadt strukturell nicht von der Stelle kommt.
Dass im Mittelpunkt Vorstandschef Thomas Röttgermann steht, ist zum guten Teil von ihm selbst verschuldet, weil er sich mindestens naiv und trotz Erfahrung so unprofessionell verhalten hat, dass man an seinen Fähigkeiten zweifeln muss. Der Vorwurf der Vetternwirtschaft wegen eines zu leise aus Wolfsburg geholten Ex-Mitarbeiters, mit dem Röttgermann außerdem eine private Geschäftsidee vorangetrieben hat, sind nicht aus der Luft gegriffen. Zudem sind die Erklärungen ob einer möglichen Nebenbeschäftigung im Fortuna-Amt nicht überzeugend.
Klar ist: Wenn man das inhaltlich nicht so hoch hängen will, muss der Aufsichtsrat jetzt schnell die Frage beantworten, ob es sich lohnt für den neuen Vorstandschef zu kämpfen, von dem man noch nicht so genau weiß, wer er eigentlich ist. Klar ist aber auch: Dieser Aufsichtsrat ist zu einer klaren Antwort darauf kaum fähig, er ist vielmehr Teil des Problems – deutlich zu heterogen besetzt, mit Anhängern alter Protagonisten und internen Anfeindungen gegen Chef Reinhold Ernst, dessen Integrationskraft nicht ausreicht, das Gremium zu einen. So hat Fortuna mehr als ein Problem. Eines davon ist, dass niemand weiß, wer diese Probleme lösen soll.