Meinung Neuer Rückschlag für VW

Das wird richtig teuer für VW. 8,5 Millionen Diesel will der Konzern europaweit in die Werkstätten beordern. Die Zahl zeigt, welch ein gigantisches Ausmaß die Affäre auch auf dem europäischen Markt hat.

Ein Kommentar von Hagen Strauß.

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In Deutschland kommt noch etwas hinzu: VW kriegt es auch von Behördenseite knüppeldick. Die Autobauer hatten womöglich gehofft, sich im Stammland etwas aus der Affäre ziehen zu können, als sie ankündigten, auf freiwilliger Basis die vom Abgasskandal betroffenen Fahrzeuge durchchecken zu wollen.

Vielleicht spielte dabei der Hintergedanke eine Rolle, dass viele VW-Fahrer das Angebot nicht annehmen würden. Jetzt gibt es also einen Zwangsrückruf von 2,4 Millionen Wagen durch das Kraftfahrtbundesamt, was in dieser Dimension schon ein außergewöhnlicher Vorgang ist. Wie die gesamte Affäre. Jetzt kann sich der Konzern keinesfalls mehr irgendwie herauswinden. Und das ist gut so.

Die Autofahrer haben die behördliche Gewissheit, dass ihre Fahrzeuge tatsächlich umgerüstet werden. Vor allem aber werden die betroffenen Autos nicht stillgelegt, was eine Möglichkeit gewesen wäre angesichts des Umstands, dass sie die Abgasvorschriften nicht einhalten. Damit hätte man aber die Falschen bestraft. Denn der Kunde kann nichts für die Manipulation, er wurde von Volkswagen hinters Licht geführt.

Welche Auswirkungen die Nachbesserungen haben, beispielsweise auf Verbrauch und Leistung, ist offen. Hier muss VW rasch für Klarheit sorgen. Kooperationsbereitschaft und Transparenz haben die Wolfsburger schließlich zugesagt. Was anderes bleibt ihnen auch nicht übrig, wenn sie Vertrauen beim Kunden zurückgewinnen wollen.