Handball TSV Bayer Dormagen reicht starke Schlussphase zum Sieg
Rhein-Kreis. · Lange Zeit bot Handball-Zweitligist Bayer Dormagen gegen HC Elbflorenz Handball zum Abgewöhnen. Zum Schluss gelang dennoch ein wichtiger Erfolg.
Es gibt Handballspiele, die könnte man sich immer wieder anschauen. Die Zweitliga-Partie zwischen dem TSV Bayer Dormagen und dem HC Elbflorenz Dresden fällt definitiv nicht in diese Kategorie. Für die Hausherren und ihre nur in kleiner Zahl (953) erschienenen Anhänger hatte sie wenigstens einen positiven Effekt: Dank eines fulminanten Endspurts, mit dem sie einen 15:18-Rückstand (44.) in einen 27:24-Sieg (Halbzeit 11:12) drehten, sicherten sie sich zwei eminent wichtige Punkte, die sie erst einmal davor bewahrten, bis zur Scheitelhöhe in die Zone der akut abstiegsgefährdeten Mannschaften zu rutschen.
Erst einmal. „Der Sieg war wichtig, aber gewonnen ist dadurch noch nichts,“ sagt Walter Haase. Der langjährige Trainerausbilder des Deutschen Handball-Bundes ist als Mitglied im sportlichen Kompetenzteam des TSV einer der wenigen kritischen Köpfe im Umfeld des Zweitligisten. In seinen Augen ist nach einer über weite Strecken schwachen Vorstellung mit vielen ebenso einfachen wie schwer erklärbaren Fehlern ein Punkt erreicht, „an dem wir mit einigen Spielern reden müssen. Ich weiß nicht, wo die mit ihren Köpfen sind.“ Im Prinzip waren es drei, höchstens vier Akteure, die den Dormagenern an diesem Samstag den Hintern retteten. Der nach 40 Minuten zwischen die Torpfosten gewechselte Janis Boieck, dem zwar keine spektakulären, dafür aber um so wichtigere Paraden gelangen, mit denen er letztlich den Grundstein für die Aufholjagd legte. Joshua Reuland, der auf Linksaußen und vom Siebenmeterpunkt fast fehlerfrei agierte (acht/vier Tore aus neun Versuchen) und gemeinsam mit dem unermüdlich rackernden Carl Löfström (sieben Tore) mehr Treffer erzielte als der Rest des dezimierten Kaders zusammen.
Dusko Bilanovic vergab ein Sonderlob an Andre Meuser, der sich „trotz starker Erkältung in den Dienst der Mannschaft“ gestellt und vor allem in der Defensive „einen starken Job“ gemacht habe. Der Trainer sah im Übrigen den Auftritt seiner Mannen nicht so kritisch wie andere. „Wenn uns vier wichtige Leute fehlen, können wir nicht von Anfang an Gas geben,“ relativierte er den Handball zum Abgewöhnen, den sein Team eine Dreiviertelstunde lang aufs Parkett legte. Da ist sicher was dran. Doch zwischen „nicht von Anfang an Gas geben“ und der uninspirierten Spielweise, die die Dormagener 40 Minuten lang an den Tag legten, besteht schon ein Unterschied. Und das Fehlen von Leistungsträgern wie Ian Hüter (Fingerbruch) und Julian Köster (Grippe) kann auch nur schwer erklären, warum Akteure wie Jakub Sterba Eloy Morante Maldonado das Spielgerät reihenweise aus der Hand gaben.
Rhein-Vikings bauen nach
einem guten Start stark ab
Es wird jetzt ungemütlicher.“ Jörg Bohrmann, Trainer des Handball-Drittligisten Rhein Vikings, kündigte Konsequenzen an nach dem verheerenden Auftritt seiner Mannschaft in der zweiten Hälfte gegen den Wilhelmshavener HV. Nach guten ersten 30 Minuten bauten die Wikinger komplett ab und unterlagen am Ende deutlich mit 22:33 (14:14). In der Tabelle stehen die Rhein-Vikings auf Platz sieben.