Handball TSV Bayer Dormagen glückt der erste Auswärtserfolg

Dormagen. · Die Handballer des Zweitligisten machten in Emsdetten aus einem 18:22-Rückstand einen 30:27-Sieg.

Die Dormagener Handballer feierten ihren ersten Auswärtserfolg in der Zweitliga-Saison nach der Schlusssirene bereits auf dem Spielfeld. Mit 30:27 setzte sich der TSV beim TV Emsdetten durch.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

45 Minuten schien am Sonntagabend vor 1618 Zuschauern in der Emshalle alles seines gewohnten Lauf zu nehmen für den TSV Bayer Dormagen. Denn angesichts eines 18:22-Rückstandes gegen den TV Emsdetten schien der Handball-Zweitligist im dritten Auswärtsspiel der Saison der dritten Auswärtsniederlage entgegen zu steuern.

In den Defensiv-Zweikämpfen meist zweiter Sieger, im Angriff oft zu zögerlich gegen die knüppelhart einsteigenden, zu Hause noch sieglosen Münsterländer, deutete wenig darauf hin, dass sich das Blatt noch wenden könnte aus Sicht der Gäste. Die am Ende dennoch mit 30:27 (11:12) triumphierten und sich mit den ersten beiden Punkten in der Fremde erst einmal im oberen Tabellendrittel festgesetzt haben – der Rückstand auf Spitzenreiter TuSEM Essen beträgt gerade mal zwei Punkte.

Drei Dinge waren es, die die Partie zum Kippen brachten. Zum einen stabilisierte die (Wieder-)Hereinnahme von Heider Thomas den zuvor oftmals löchrigen Innenblock im Dormagener Defensivbollwerk. Zum anderen riss vorne Eloy Morante Maldonado die Initiative an sich, übernahm Verantwortung, traf selbst und ermöglichte so die Aufholjagd vom 18:22 (45.) bis zur ersten Führung nach der Pause, dem 23:22 durch Jakub Sterba (51.) – einer Führung, die die Gäste nicht mehr aus der Hand gaben.

In der Schlussphase wirkte das Team spritziger als der Gegner

Drittens wirkten die Dormagener nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit in der Schlussphase wesentlich spritziger und konditionsstärker als ihr Gegner. „Da zahlt sich unsere harte Vorbereitung aus,“ sagte Bayer-Trainer Dusko Bilanovic. „Wir wussten, dass Emsdetten heute bis zum Umfallen kämpfen würde, um das Spiel zu gewinnen. Aber manchmal, wenn man zu viel will, geht die Sache oft in die andere Richtung.“

In diesem Bewusstsein blieb der 48-Jährige auch relativ gelassen, als sein Team zwei Mal mit vier Toren in Rückstand geriet: beim 15:19 (41.) und beim 18:22 (45.). Danach verloren die müder werdenden Hausherren immer öfter das Spielgerät. „Wir haben am Ende auch von den einfachen Fehlern des TV Emsdetten profitiert,“ stellte Bilanovic fest. Er bedachte auch Jakub Sterba mit einem Sonderlob. Der Rechtsaußen, vielleicht motiviert durch seine erneute Berufung in die tschechische Nationalmannschaft, findet sich immer besser in der Zweiten Liga zurecht und hatte bei fünf Würfen nur einen Fehlversuch.

Durch den ersten Dormagener Auswärtssieg kommt es am Freitag (19.30 Uhr) zu einem echten Spitzenspiel, wenn der TSV den punktgleichen Vorjahresdritten und Aufstiegsanwärter HSC Coburg erwartet.