Gedenkfeier 25 Jahre nach dem Solinger Brandanschlag: So läuft der Gedenktag

Zur zentralen Gedenkfeier am Mahnmal werden am Dienstag auch Außenminister Heiko Maas und der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu erwartet - alle Infomationen zum Programm.

Gedenkfeier: 25 Jahre nach dem Solinger Brandanschlag: So läuft der Gedenktag
Foto: Leh Hautermans

Solingen. Einer der schwärzesten Tage in der Stadtgeschichte jährt sich zum 25. Mal: Am 29. Mai 1993 verübten vier junge Männer mit Verbindungen in die rechtextreme Szene einen Brandanschlag auf das Wohnhaus der Familie Genç an der Unteren Wernerstraße. Dabei kamen zwei junge Frauen und drei Mädchen ums Leben.

Mevlüde Genç ist Mutter, Großmutter und Tante der getöteten Frauen und Mädchen. Schon unmittelbar nach dem Anschlag hatte sie die Menschen aller Nationalitäten dazu aufgerufen, aufeinander zuzugehen und den Frieden zu bewahren. "Liebe lässt den Menschen leben, aber der Hass bringt den Tod": Über dem Gedenken zum 25. Jahrestag steht ein Satz, den sie in einer Rede zum zwanzigsten Jahrestag geprägt hat.

Die Veranstaltungen werden gemeinsam ausgerichtet von der Familie, der DiTiB-Moschee-Gemeinde Solingen, dem Evangelischen Kirchenkreis Solingen, dem Bündnis für Toleranz und Zivilcourage sowie der Klingenstadt Solingen. Zudem laden Bezirksschüler(innen)vertretung und Jugendstadtrat Schülerinnen und Schüler zu einem Sternmarsch ein.

• 12 Uhr: Sternmarsch von Südpark und Rathaus zum Neumarkt. Dort findet die Abschlusskundgebung statt.

• 16 Uhr: Zentrales Gedenken am Mahnmal (Mildred-Scheel-Berufskolleg)
Geplant sind Ansprachen von Oberbürgermeister Tim Kurzbach, dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und Integrationsminister des Landes NRW Dr. Joachim Stamp (FDP), dem türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu, dem Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) und einem Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen. Vorgesehen sind außerdem eine Schweigeminute, eine Koranrezitation und ein Gebet.

• 18 Uhr: Stilles Gedenken an der Unteren Wernerstraße mit Angehörigen der Familie Genç. Veranstalter ist die Ditib-Gemeinde.

• 20 Uhr: Interreligiöses Gebet in der Evangelischen Stadtkirche am Fronhof. Anschließend wird dort der "Silberne Schuh" verliehen, der Solinger Preis für Zivilcourage. Er wird seit 1994 jährlich am 29. Mai überreicht.

• 21 Uhr: Gemeinsame Iftar-Feier - für geladene Gäste im Bürgersaal der Stadtkirche, für alle interessierten Mitbürgerinnen und Mitbürger im Zelt auf dem Fronhof vor der Kirche. Mit der gemeinsamen Feier wollen die Organisatoren ein Zeichen setzen für die Verbundenheit der Solingerinnen und Solinger über Nationalität, Herkunft und Konfession hinweg. Der "Iftar" ist die Mahlzeit, die im muslimischen Fastenmonat Ramadan nach Einbruch der Dunkelheit eingenommen wird.

• Gegen 22:30 Uhr: Schweigemarsch zur Unteren Wernerstraße. Dort stand bis vor 25 Jahren das Wohnhaus der Familie. Heute erinnern fünf Kastanienbäume an die Opfer des Brandanschlags.

Rund um die Veranstaltungsorte werden einzelne Straßen gesperrt, Parkplätze sind knapp. Wer an der Gedenkveranstaltung teilnehmen möchte, sollte deshalb den öffentlichen Parkplatz am Theater und Konzerthaus (Zufahrt über die Teschestraße) nutzen. Von dort schaffen Shuttle-Busse Verbindung.

Zum Mahnmal: Linie 681 und Zusatzwagen (Fahrtrichtung Ohligs) von 15:07 Uhr bis 16:00 Uhr ab Graf-Wilhelm-Platz über Haltestelle Rathausplatz im Fünfminutentakt zur Mildred-Scheel-Schule (Haltestelle Stadtwerke). Von 15:01 Uhr bis 15:56 Uhr ab Hauptbahnhof (Fahrtrichtung Graf-Wilhelm-Platz) zur Mildred-Scheel-Schule (Haltestelle Stadtwerke).

Vom Mahnmal zur Unteren Wernerstraße/Innenstadt: Linie 681 und Zusatzwagen von 17:00 Uhr bis 18 Uhr alle fünf Minuten von Haltestelle Stadtwerke über den Linienweg Rathausplatz - Merianstraße - Cronenberger Straße zur Kuller Straße, Haltestelle Stöckerberg.

Vom Mahnmal zum Hauptbahnhof: Linie 681 und Zusatzwagen ab 17:04 alle 5 Minuten. Nach Abschluss des Gedenkens an der Unteren Wernerstraße: Von 23:45 bis 0:15 fahren Busse im Zehnminutentakt von der Haltestelle Stöckerberg über Rathausplatz zum Graf-Wilhelm-Platz. red