Bürger sammeln Müll 500 Kinder und 300 Erwachsene befreien Leichlingen vom Müll
Leichlingen. · Viele Helfer nahmen zum ersten Mal an der Sammel-Aktion teil.
War es der selbst gebackene Kuchen der Verwaltungsmitarbeiterinnen, das Wetter oder das gestiegene Umweltbewusstsein, das die Aktion „Leichlingen putzt sich heraus“ diesmal zu einem weitaus größeren Erfolg gemacht hat als in den vergangenen Jahren?
Am Samstag jedenfalls versammelten sich am Rathaus etwa 40 Leichlinger, um von Melanie Herzog und Rebecca Hermann aus der Verwaltung Müllbeutel, Arbeitshandschuhe und Müllgreifer entgegenzunehmen. Die meisten kamen in Gruppen, um in die umliegenden Stadtgebiete auszuschwärmen und die Blütenstadt vom gröbsten Abfall zu befreien. Gleichzeitig trafen sich auf Initiative des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Witzhelden zahlreiche Bürger im Höhendorf, um auch dort für Sauberkeit zu sorgen. „Wir haben viel Werbung für die Aktion in den sozialen Medien, mit Plakaten und auf der städtischen Website gemacht“, nannten Herzog und Hermann einen der Gründe, warum sich der Putztag wieder mehr Beliebtheit erfreute.
Kaffee, Kuchen und Obst hatten sie außerdem mitgebracht, damit es etwas geselliger wurde. Die Aktiven nahmen das zwar gerne an, doch den meisten lag offenbar vor allem ihre Umwelt am Herzen. „Ich finde es wichtig, dass es bei uns in der Stadt schön aussieht, dass es sauber ist und dass die Leute sich bei praktischen Dingen engagieren können“, sagte eine Leichlingerin.
Insgesamt halfen 500 Kinder und 300 Erwachsene mit. Die Grundschulen, das Gymnasium und die Kitas räumten schon während der Woche auf, auch die Pfadfinder, das Kinder- und Jugendparlament, die Hofgemeinschaften Nesselrath und Leysiefen sowie der ökumenische Arbeitskreis Migration.
Im Wald wurden Radkappen und Holzpaletten illegal entsorgt
Die Jäger des Reviers Leichlingen 1 putzten mit sieben Helfern westlich der Wupper bis hin zum Wald am Müllerhof und Ziegwebersberg. „Wir machen zum ersten Mal mit“, sagte Pächter Jörg Unshelm. Auf der Jagd entdecke er viel Müll im Wald: Von Liegestühlen und Kühlschränken bis hin zu Zimmertüren und Fahrrädern sei alles dabei, was er und seine Kollegen vom Hochsitz aus sähen. Deshalb legten sie selbst Hand an und hatten in kürzester Zeit Radkappen, Überbleibsel vergangener Grillabende, Plastik und Holzpaletten gesammelt.
Auch elf Mitglieder der DLRG engagierten sich bei der großen Aufräumaktion. Ihr Einsatzgebiet: in und an den Böschungen der Wupper. „Wir finden dort regelmäßig Dinge wie Plastik, Fahrräder, Einkaufswagen oder Autoreifen“, erzählte der stellvertretender Einsatzleiter, Dominik Staudenmeier.
Die Anwesenheit der Rettungsschwimmer hatte zwei weitere positive Nebeneffekte: Sicherheit für die anderen Aktiven und zugleich Übung für die DLRG-Bootsfahrer und –Strömungsretter. „Schön, dass in diesem Jahr so viele Leichlinger aktiv sind“, betonte ein Müllsammler.
Noch besser sei es natürlich, wenn die Menschen das ganze Jahr über achtsam mit ihrem Abfall umgingen und solche Aktionen gar nicht nötig seien.