„Krater-Alarm“ ADAC kritisiert „schlampige Schlagloch-Flickschusterei“ in NRW-Kommunen

Düsseldorf · Der ADAC Nordrhein wählt deutliche Worte, wenn es um Schlaglöcher geht. Die Lage in den Kommunen sei katastrophal.

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Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club e.V. Nordrhein (ADAC) prangert den Zustand kommunaler Straßen in NRW an. Die hohe Anzahl an Schlaglöchern sei besonders gefährlich für Zweiradfahrer.

„Die Lage auf den kommunalen Straßen ist katastrophal. Einzelne Fahrbahnabschnitte sind mit so vielen Schlaglöchern übersäht, dass ein Ausweichen teilweise gar nicht mehr möglich ist“, kritisiert Dr. Roman Suthold, Leiter Verkehr und Umwelt des ADAC Nordrhein. Beim Auto komme es meistens zu Sachschäden an Reifen und Radaufhängung. „Zweiradfahrer können hingegen schwer verunglücken, wenn sie ein Schlagloch übersehen“, weiß Suthold.

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Daher bestehe Handlungsbedarf. Aus Sicht des Verkehrsexperten fehle ein nachhaltiges Konzept: „Die schlampige Flickschusterei fällt den Städten und Gemeinden jedes Jahr wieder auf die Füße. Ohne ordentliches Erhaltungsmanagement wird sich die Qualität der Straßen nicht verbessern.“ Wie der ADAC berichtet, hätten zwar einige Städte eine Schlagloch-Hotline eingerichtet, die Mitarbeiter seien jedoch mit der Vielzahl der Meldungen überfordert.

Ein kurzfristiges Auffüllen der Löcher helfe zwar, jedoch könnte langfristig durch eine richtige Sanierung des jeweils betroffenen Abschnitts zukünftig gespart werden, meint Suthold.

Wie gefährlich ein Schlagloch für Radfahrer sein kann, lesen Sie hier.

Die Verkehrssicherungspflicht liege grundsätzlich bei den Städten, Kommunen, beim Land oder dem Bund. Das heißt aber nicht, dass diese auch bei Schlaglöchern Haften, heißt es weiter. Diese Verkehrssicherungspflicht könne zunächst auch mit einem Warnschild erfüllt sein.

Autofahrer können somit nicht laut ADAC grundsätzlich von einer intakten Fahrbahn ausgehen. Der ADAC rät daher in solchen Fällen mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren.

Bei dem ganzen Ärger können die Mini-Krater auch schöne Seiten haben. „Deutschlands schönstes Schlagloch“ wurde schließlich am Niederrhein entdeckt.

(red)