Erstes Testspiel DEG bestreitet erstes Testspiel

Am Samstag geht es für die Düsseldorfer EG nach Krefeld. Mit einer gewöhnlichen Vorbereitungspartie hat das nichts zu tun.

 Düsseldorfs neuer Cheftrainer  Roger Hansson bei der Ansprache an die Mannschaft.

Düsseldorfs neuer Cheftrainer  Roger Hansson bei der Ansprache an die Mannschaft.

Foto: RP/Ralph-Derek Schröder

Ein erstes Testspiel ist immer schwierig. Hier die Freude, dass man nach Monaten des Trainings wieder das machen darf, was man am liebsten macht. Da die Vorahnung, dass es ohne „Spielhärte“ sicherlich mal wehtun wird. Auf der einen Seite ist das, was auf der Anzeigetafel steht, relativ egal. Auf der anderen Seite soll es zum Start nicht gleich eine Niederlage sein. Einerseits will man mit gutem Beispiel vorangehen und Einsatz zeigen. Andererseits ist es ja nur ein Test, da soll sich niemand verletzen. Ja, so ein erstes Testspiel ist kompliziert.

Wenn die Düsseldorfer EG an diesem Samstag, das erste Bully ist um 17 Uhr, erstmals seit April wieder mit Gegnern und Schiedsrichtern auf dem Eis steht, ist das allerdings kein gewöhnliches erstes Testspiel. Es geht nach Krefeld zu den Pinguinen, da ist immer Feuer drin. Daran dürfte auch der Umstand nichts ändern, dass der KEV nach seinem Abstieg aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) nun offizieller Kooperationspartner der DEG ist.

Blank und Eham sind bei
der U 20-WM im Einsatz

Auch dass es zuletzt immer wieder Spielerwechsel zwischen den rheinischen Rivalen gab, lässt kein Freundschaftsspiel erwarten. Und überhaupt: Mit dem Spiel beginnt bei beiden Teams nicht weniger als eine neue Zeit: Der KEV will nach Jahren des Niedergangs neu anfangen, bei der DEG steht in Roger Hansson ein neuer Chef hinter der Bande.

Entsprechend klar ist dessen Devise für sein Debüt als DEG-Trainer: „Wir als Coachingstaff möchten sehen, dass der Einsatz da ist, dass wir voll reingehen“, sagt Hansson. Das sei ihm deutlich wichtiger als systemische Feinheiten. Mit dem „Playbook“, dem Buch mit seinen taktischen Vorstellungen, arbeiten sie an der Brehmstraße ohnehin erst seit ein paar Tagen. Sonderlich viele Seiten dürften da noch nicht aufgeschlagen worden sein.

Aber dafür sei bis zum ersten Pflichtspiel Mitte September ohnehin noch Zeit, sagte Hansson bereits beim Trainingsauftakt. Zunächst gehe es ihm um Intensität, um Laufbereitschaft, Zweikämpfe und generell um Aktivität. Die Pflicht eben, die Kür kommt später.

Das ist auch ein Grund, warum er in Dennis Mensch und Edmund Junemann aus der eigenen U 20 und Gastspieler Justus Böttner aus Erfurt gleich drei Spieler mitnimmt, die eigentlich gar nicht zu seinem Kader gehören. „Ich finde es wichtig, dass wir die Eiszeit verteilen können. Wir möchten mit hoher Intensität spielen, dafür brauchen wir die Leute“, sagt Hansson, der derzeit ja auf vier Stürmer verzichten muss: Alexander Ehl hat Pfeiffersches Drüsenfieber, Victor Svensson ist verletzt, Alexander Blank und Josef Eham sind gerade bei der U 20-WM in Kanada – wo sie zuletzt alle vier deutschen Tore beim 4:2 gegen Österreich erzielten.

Was auch ihren Vereinstrainer freut: „Es ist natürlich gut, wenn unsere Jungs zeigen, sie sind gut drauf und gut vorbereitet. Hoffentlich kommen sie mit einem guten Gefühl zurück.“

Das dauert allerdings noch knapp zwei Wochen. Auch Ehl und Svensson „fallen noch einige Wochen aus“, teilte die DEG mit. Ohne vier Stürmer – das findet Hansson weder beim Training noch beim Spiel ideal.

Also haben er und Manager Niki Mondt sich Verstärkung aus der U 20 sowie einen Gastspieler dazu geholt. Die haben die Tage schon an der Brehmstraße trainiert, nun sollen sie auch spielen. „Vielleicht bekommen sie nicht so viel Eiszeit wie die anderen, aber alle fahren mit“, sagt Hansson. Nicht nur für die drei „Leihspieler“ wird das also ein besonderes Spiel, auch für mehrere jüngere DEG-Profis. Und davon gibt es im Kader einige, gleich zehn Spieler sind 23 Jahre alt oder jünger.

Nun wollen die sich bei Hansson für Einsätze empfehlen, andererseits werden sie auch beim KEV ganz genau hinschauen. Denn durch die neue Kooperation sollen überzählige Düsseldorfer künftig für die Pinguine in der zweiten Liga auflaufen.

Die Zusammenarbeit biete „die Möglichkeit, sehr kurzfristig junge Spieler dort einzusetzen, wo sie gebraucht werden und entsprechende Einsatzzeiten bekommen können“, sagte Mondt bei der Vorstellung der Kooperation. So spielen manche am Samstag gleich für zwei Vereine vor. Sonderlich herzlich dürfte es auf dem Eis dennoch nicht zugehen.