Gut gelaufen im Kreis Mettmann „Laufen hat etwas Befreiendes“
Ratingen-Lintorf · Laufen ist eine effektive Ausdauersportart, um dem Stress und den Belastungen des Alltags entgegenzuwirken und nebenbei positive Effekte für das eigene Herz-Kreislauf-System zu bringen.
Es gibt viele Sportarten, die ausgeübt werden können, ohne Verschleißgefahren für den Bewegungsapparat heraufzubeschwören. Das Laufen ist jedoch aufgrund der Evolution eine der natürlichsten Arten des Menschen, Ausdauersport zu betreiben. Es ist uns angeboren. Und so ganz nebenbei verbessert es unsere Lebensqualität in dem von häufigem Sitzen geprägten Alltag. Denn wer möchte zum Beispiel nicht die Einkäufe in den dritten Stock bringen, eine steilere Brücke über die Autobahnb überwinden oder zur Bushaltestelle sprinten, um den Bus noch zu erreichen, alles ohne zu schnaufen?
Laufeinsteiger müssen ihre Grundlagenausdauer jedoch zunächst aktivieren und sukzessive aufbauen, um so eine Basis für ein langfristiges Lauftraining legen. Lauftreffs und Sportvereine bieten verschiedene Gruppen an, damit jeder Läufer individuell unter fachlicher Anleitung sein eigenes Programm finden kann. Laufen kann man immer und überall und benötigt neben passenden Laufschuhen und möglichst Lauf-Funktionskleidung aus atmungsaktivem Stoff keine besonderen Trainingsgeräte. Besonders bei den Schuhen sollte man sich in einem Fachgeschäft beraten lassen.
„Für mich ist Laufen der Ausgleich zu meinem Vollzeitjob im Büro. Ich liebe die Natur, und es gibt nichts Befreienderes für mich, als nach einem stressigen Tag die Sorgen im Wald zu lassen“, sagte Andrea Adam aus Lintorf. Die Mutter zweier erwachsener Kinder läuft seit 2015 regelmäßig. Gestartet hatte sie ihre Laufaktivitäten im Angerland Lauftreff, von dem sie von einer Bekannten gehört hatte. Im letzten Jahr ist sie zum Leichtathletikteam des TuS 08 Lintorf unter der Leitung von Robert Jäkel, gewechselt.
„Ich bin am liebsten im Wald, am See oder Fluss unterwegs. Zum Glück haben wir hier in der Umgebung wahnsinnig viele Möglichkeiten von Rhein bis zur Ruhr oder Sechs-Seenplatte und Regattabahn in Duisburg. Meine Lieblingsdistanz sind lange Strecken, denn da läuft man mit einem gemäßigteren Tempo als bei den Kurzstrecken. Schön ist es gerade bei langen Läufen, mit Gleichgesinnten unterwegs zu sein, da diese Einheiten besonders anstrengend sind und es einfacher ist, sie gemeinsam zu bewältigen“, erzählt Adam. Bei zehn Marathons ist sie schon mitgelaufen, ihr letzter war im letzten September in Berlin, wo sie eine Bestzeit von 3:27,03 Stunden gelaufen ist. „Das war der erste Wettkampf überhaupt nach eineinhalb Jahren Corona-Pause und ein ganz besonderes Erlebnis, mit fast 25 000 Läufern gemeinsam an den Start zu gehen. Es ist immer wieder überwältigend, von den vielen Zuschauern angefeuert zu werden“, so die Läuferin. Letztendlich ist es laut Adam die mentale Stärke, einen Wettkampf, vor allem über die langen Distanzen, erfolgreich zu bestehen, mindestens genauso wichtig wie eine gute Kondition. In der Marathonvorbereitung läuft sie bis zu sechsmal in der Woche, in der Regel gibt es bei ihr zwei Tempoeinheiten und einen langen Lauf (35 Kilometer) am Wochenende, dazu noch regenerative Einheiten. Insgesamt ist sie ungefähr zehn Stunden in der Woche unterwegs. „Vor besonders anstrengenden Einheiten laufe ich mich ein paar Kilometer langsam ein, damit die Muskeln warm werden, hinterher steht auch immer langsames Auslaufen auf dem Programm“, verrät Adam. Gerne wäre sie beim Hannover Marathon am 3. April mitgelaufen, sie hat lange und hart dafür trainiert. Doch leider kann sie wegen einer gerade erst überstandenen Coronainfektion nicht starten. „Aber beim Lintorfer Citylauf werde ich wieder dabei sein“, so Adam.