Rettungsplan für Mettmann Schnellere Notfall-Rettung im Kreis

Mettmann · Der neue Bedarfsplan des Kreises sieht mehr Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeuge vor.

Ein Patient wird von einem Rettungswagen ins Evangelische Krankenhaus Mettmann eingeliefert.

Foto: EVK Mettmann

(Red) Retter sollen schneller bei Betroffenen sein. So lautet das Ziel des neuen Bedarfsplans für den Rettungsdienst des Kreises Mettmann. Das jetzt in Kraft getretene Rahmenwerk beinhaltet gleich eine ganze Reihe von Veränderungen, wodurch sich vor allem die Schnelligkeit der Rettung von Menschen deutlich verbessern soll. Ein Fachgutachter hatte die Einsatzzahlen im Kreis seit der Verabschiedung des letzten Bedarfsplans ausgewertet.

Hierfür hatte der Sachverständige hat unter anderem die Strukturen, die Zahl der Rettungsmittel, deren Verfügbarkeit und Einsatzzeiten bewertet, erklärte der Kreis. „Für die künftige Bemessung der Rettungsmittel wurde die Einsatzhäufigkeit in jedem Versorgungsgebiet einer Rettungswache separat berücksichtigt und so die notwendigen Veränderungen für jede kreisangehörige Stadt differenziert ausgewiesen“, heißt es weiter.

Mehr Rettungs- und Notarzteinsatzwagen erforderlich

Sein Ergebnis: Es sei eine Erhöhung der Zahl von Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeugen erforderlich. Auch das Ziel wurde klar formuliert: „Die Rettungsmittel sollen noch schneller als bisher bei den Patientinnen und Patienten eintreffen.“

Helfen soll eine eine erhöhte Vorhaltung von Rettungswagen tagsüber in fast allen Städten. „Um die Schnelligkeit des Rettungsdienstes in einzelnen Kernbereichen zu verbessern, werden in Ratingen-West, in Monheim-Baumberg und im südöstlichen Stadtgebiet in Langenfeld neue Rettungswachen errichtet“, so der Kreis. Zudem werde an der Feuer- und Rettungswache der Stadt Erkrath ein weiteres Notarzteinsatzfahrzeug stationiert, „weil zuletzt zu oft Notärzte aus benachbarten Städten im Kreisgebiet unterstützen mussten“.

Und es gibt eine weitere innovative Einrichtung: Im Kreis soll das System Telenotarzt aufgebaut werden. „Bei diesem ergänzenden System können die Besatzungen der Rettungswagen mit einem besonderen erfahrenen Notarzt, welcher entweder in der Kreisleitstelle Mettmann oder in der Leitstelle der Feuerwehr Leverkusen arbeitet, Kontakt aufnehmen“, heißt es. So bestehe die Möglichkeit, wichtige Informationen über den Gesundheitszustand von Patienten auszutauschen und ärztlich veranlasste Maßnahmen schon durchzuführen, noch bevor ein Notarzt an der Einsatzstelle eingetroffen ist.

Hierbei handelt es sich jedoch nicht um ein Alleinstellungsmerkmal des Kreises Mettmann. Das Telenotarztsystem soll gemeinsam mit Leverkusen sowie Wuppertal, Remscheid, Solingen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis betrieben werden.

Noch ein weiterer Punkt steht im neuen Bedarsplan: Man will kreisweit ein einheitliches Qualitätsmanagement- und Dokumentationssystem etablieren, um den zukünftigen Anforderungen an die digitale Infrastruktur im Gesundheitswesen gerecht zu werden.

Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen werde aber noch einige Monate, in einzelnen Bereichen sogar noch länger, beanspruchen. Als Grund hierfür wird angeführt, dass es Zeit benötige, neue Fahrzeuge zu beschaffen und neues Personal zu finden, welches ja größtenteils erst ausgebildet werden müsse. Denn ausgebildete Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen finde man nur schwer auf dem Arbeitsmarkt.