Leichtathletik Läufer Thorwirth erreicht Platz acht

Der Mittelstreckenläufer des SFD ist so stark wie nie zuvor und mit Platz acht bei der WM in der Weltspitze angekommen.

Maximilian Thorwirth freute sich über sein Ergebnis.

Foto: dpa/Martin Schutt

(faja) Völlig ausgepumpt lässt sich Maximilian Thorwirth auf die Tartanbahn fallen, liegt eine ganze Weile mit dem Rücken auf dem Boden, die Augen fest zusammengekniffen vor Erschöpfung. Der Mittelstreckenläufer des SFD 75 hat bei der Hallen-Weltmeisterschaft in Belgrad alles aus seinem Körper herausgeholt was ging, ist als Achter des 3000-Meter-Laufs durch das Ziel gelaufen. Dann rappelt sich der Düsseldorfer auf, reckt vor der Tribüne triumphierend den rechten Arm in die Höhe und zeigt ein strahlendes Lachen. Beim Höhepunkt der Hallensaison ist ihm damit ein „traumhafter Abschluss“ gelungen, wie er wenig später sagt.

Nicht nur die Platzierung macht den deutschen Meister aus Düsseldorf glücklich, auch die Zeit. Nach 7:45,87 Minuten erreichte er das Ziel. Das ist ein starkes Ergebnis und seine persönlich zweitbeste Zeit. Nur Anfang Februar in New York war er mit 7:38,14 Minuten schneller.

Dabei sah es zunächst nach keiner schnellen Zeit aus. Auf Kilometer zwei waren die Läufer mit weniger als 2:40 Minuten sehr behäbig unterwegs und machten erst auf dem letzten Kilometer Tempo. Es war auf der längsten Hallenstrecke zunächst ein von Taktik geprägtes Rennen, in dem sich vorne die Topläufer aus Äthiopien und Kenia belauerten. Thorwirth hielt den Kontakt zu der Spitzengruppe, die mal das Tempo verschärfte und mal verschleppte. So entwickelte sich ein spannendes Rennen mit vielen Positionskämpfen. „Es war schon Zug drin, der wurde aber immer mal wieder rausgenommen. Mir kam das entgegen, ich kann diese Ziehharmonika-Rennen ganz gut“, sagte Thorwirth, der sich wie bereits in seinem Vorlauf am Freitag taktisch geschickt verhielt. In der Mitte des Feldes behielt er stets die Spitze im Auge. In die letzten 800 Meter ging er als Neunter und hatte auf der letzten Runde noch die Kraft zu einem beeindruckenden Spurt, der ihn auf Rang acht brachte.

Er kam gleich hinter dem spanischen Europarekordler Adel Mechaal (7:43,60 Minuten) ins Ziel, der knapp zwei Sekunden schneller war. Den Titel holte sich 10 000-Meter-Olympiasieger Selemon Barega (7:41,38). Der Äthiopier legte den letzten Kilometer in beeindruckenden 2:26 Minuten zurück und war am Ende etwa viereinhalb Sekunden schneller als Thorwirth. Zweiter wurde Baregas Landsmann Lamecha Girma (7:41,63), Dritter der Brite Marc Scott (7:42,02).

„Ich bin super, super happy“, sagte Thorwirth im Überschwang seiner Gefühle. „Es war der große Traum, eine Top-Acht-Platzierung klarzumachen. Ich wusste im Rennen nicht genau, wo ich liege und musste erst einmal realisieren, wo ich gelandet bin.“

Dass er als drittbester Europäer nach Scott und Mechaal ins Ziel kommen würde, davon hatte der Düsseldorfer allenfalls geträumt. Für ihn war es mit diesem Ergebnis die beste Hallensaison seiner Laufbahn. „Traumhaft, viel besser hätte ich mir es nicht ausmalen können“, sagte er. „Achter bei einer Weltmeisterschaft zu werden, hätte ich vor wenigen Monaten nicht für möglich gehalten.“