Totes Baby aus Duisburg Babyleiche von Polen nach Deutschland überführt

Duisburg · Die in einem Altkleidersack in Polen entdeckte Babyleiche aus Duisburg ist nach Nordrhein-Westfalen überführt worden. Sie wird nun gerichtsmedizinisch untersucht.

In einer Altkleider-Sortieranlage in Polen wird ein totes Baby entdeckt. Die Kleider kamen aus Duisburg.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

„Die Leiche ist am Mittwoch gekommen und wird nun gerichtsmedizinisch untersucht“, sagte der Duisburger Staatsanwalt Alexander Bayer am Donnerstag. Er hoffe, dass an diesem Freitag das Ergebnis der DNA-Untersuchung vorliege. Spezialisten des Landeskriminalamtes in Düsseldorf arbeiteten bereits daran, ein DNA-Profil zu erstellen. Auch das Ergebnis einer Obduktion in Polen sei übermittelt worden, sagte Bayer. Es sei aber zumeist auf Polnisch und müsse noch übersetzt werden. Mit Hilfe der DNA will die Polizei herausfinden, ob das Baby mit einem weiteren in Duisburg gefundenen toten Neugeborenen verwandt ist, dessen Mutter in Untersuchungshaft sitzt.

Die Leiche des neugeborenen Mädchens war Mitte November in einer Altkleidersortieranlage im polnischen Kielce entdeckt worden. Der Transport war aus Duisburg gekommen. Die Ermittler vermuten, dass das Kind in der Ruhrgebietsstadt in einen Altkleidercontainer gelegt wurde.

Die Polizei bekam kurz darauf einen Hinweis auf eine 35-Jährige aus Duisburg. Bei ihr wurde dann ein weiterer toter Säugling, ebenfalls ein Mädchen, entdeckt. Ein Richter erließ Haftbefehl wegen Totschlags. Die Frau gab in ihrer Vernehmung an, das in Duisburg gefundene Kind zur Welt gebracht zu haben. Sie bestritt aber, etwas mit dem toten Baby aus dem Altkleidercontainer zu tun zu haben. „Solange das Ergebnis der DNA-Untersuchung nicht feststeht, ziehen die Ermittler eine zweite Mutter in Betracht“, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag.

(dpa)