Totes Baby „Mia“ Totes Baby aus Duisburg - Polizei sucht mit Beutel-Foto nach Hinweisen

Duisburg · Im Fall des toten Babys aus Duisburg, das zwischen Altkleidern gefunden wurde, hat die Duisburger Polizei ein Foto von einem Stoffbeutel veröffentlicht und hofft auf neue Hinweise zur Herkunft des Kindes.

Ein Polizeispürhund und ein Polizeihundeführer suchen nach Spuren an einen Altkleidercontainer.

Foto: Polizei Duisburg

Der etwa 15 Zentimeter lange Beutel wurde von polnischen Polizisten in dem Container gefunden, in dem auch Mia im Dezember entdeckt worden war. Dabei handelt es sich um eine kleinere Tasche oder Handyhülle. Die Duisburger Polizei bittet Menschen, denen der Gegenstand bekannt vorkommt oder die wissen wo es so etwas zu kaufen gibt, so unter Tel.: 0203 280-0 im zuständigen Kommissariat zu melden.

Im Fall des in Polen zwischen Altkleidern tot aufgefundenen Babys „Mia“ hatte die Polizei eine Tatverdächtige festgenommen. Bei der Durchsuchung der Wohnung der 35-Jährigen in Duisburg sei eine weitere Babyleiche entdeckt worden, teilte die Polizei mit. Das kleine Mädchen war demnach in Laken und Plastiktüten versteckt. Gegen die Frau wurde am Samstag Haftbefehl wegen Totschlags erlassen.

Die Leiche des Mädchens, dem die Polizei den Namen „Mia“ gegeben hat, war am 17. November von Mitarbeitern einer Sortieranlage für Altkleider im polnischen Kielce gefunden worden. Der Transport war aus Duisburg gekommen.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Erste Hinweise brachten die Ermittler am Freitag nun auf die Spur der Tatverdächtigen aus dem Duisburger Stadtteil Rumeln. In der Nacht zum Samstag durchsuchten Kripobeamten die Wohnung der 35-Jährigen. Sie fanden umfangreiches Beweismaterial, darunter blutige Bettlaken sowie die weitere Kinderleiche. Die Frau gestand demnach die Geburt dieses Kindes. Mit der in Polen gefundenen „Mia“ will die Frau nach eigener Aussage nichts zu tun haben, wie ein Polizeisprecher sagte.

Nach bisherigen Erkenntnissen der polnischen Ermittler ist „Mia“ lebend zur Welt gekommen. Dies bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Kielce, Daniel Prokopowicz, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Das Mädchen habe vorläufigen Untersuchungen zufolge nach der Geburt eigenständig geatmet, so Prokopowicz. Endgültige Ergebnisse sollten in mehreren Wochen vorliegen.

Im Zuge ihrer Ermittlungen zu dem tragischen Fall überprüfte die Polizei mit insgesamt drei Leichenspürhunden eine Vielzahl von Altkleidercontainern in Duisburg. Einer der Hunde hatte am Donnerstag an einem Container im Westen der Stadt angeschlagen. Als Ablageort für die Babyleiche kamen demnach insgesamt rund 300 Altkleidercontainer in der Ruhrgebietsstadt in Frage.

Die polnische Staatsanwaltschaft, die in dem Fall ermittelt, habe von Beginn an mit deutschen Behörden zusammengearbeitet, sagte Prokopowicz. Dabei wurde unter anderem die Route des Fahrzeugs, in dem die Altkleider nach Polen gebracht wurden, geprüft. Bisherigen Erkenntnissen zufolge wurde der Wagen nach dem Start in Duisburg nicht geöffnet.

(red/afp)