Basketball Bascats stehen vor dem Abstieg

Der Basketball-Bundesligist kassiert gegen einen direkten Konkurrenten eine vorentscheidende Niederlage.

Simone Sill (ll) machte für die Bascats eine sehr starke Partie.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Die Enttäuschung stand den Basketballerinnen der Capitol Bascats ins Gesicht geschrieben, viele blickten nach dem Abpfiff ins Leere. Statt einen Befreiungsschlag zu landen und im Abstiegskampf der Ersten Bundesliga noch einmal Hoffnung zu schöpfen, kassierten sie gegen den direkten Konkurrenten GISA Lions SV Halle eine empfindliche 60:86 (36:39)-Heimpleite. Der rettende zehnte Platz, den die Lions innehaben, ist nun schon sieben Punkte entfernt. Dieser Rückstand ist in nur noch fünf verbleibenden Partien kaum noch aufzuholen.

„Wir sind nah dran am Abstieg“, weiß Trainer Dhnesch Kubendrarajah. „Aber solange es rechnerisch möglich ist, ist es wichtig weiterzumachen. Das ist doch klar.“ Nur: Der Glaube an das jetzt beinahe Unmögliche ist nahezu erloschen. Woher soll dieser auch kommen? Schließlich ist die personelle Situation weiterhin dramatisch: Britta Worms, die einzige gelernte Centerspielerin im Kader, quält sich mit verschiedenen Verletzungen durch die Saison. „Schmerzfrei bin ich bisher in kein Spiel gegangen“, gibt sie auf Nachfrage zu. Um wenigstens an so vielen Partien wie möglich teilzunehmen, trainiert sie mit der Mannschaft nur sehr dosiert.

Wie Worms fielen auch die beiden Aufbauspielerinnen Evgenia Kollatou und Iva Banozic verletzungsbedingt wochenlang aus, immerhin „nur“ nacheinander. Die im Dezember verpflichtete Leonie Edringer wurde am Knie operiert und fällt für den Rest der Saison aus. Hinzu kamen seit Januar trotz Dreifachimpfungen viele Corona-Infektionen, oftmals zeitversetzt.

Einige genesene Spielerinnen sind noch nicht wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte und müssen mit eben diesen haushalten, sei es im Training oder im Spiel. Aus diesen Gründen können die Bascats im Training nur selten das Fünf gegen Fünf üben. „Daher ist es natürlich sehr schwierig, einen Rhythmus zu finden“, erklärt Worms.

Gegen Halle war den Bascats die Nervosität anzumerken. Die ersten Würfe fielen nicht, schnell stand es 0:8. Doch sie kämpften sich heran. Immer wieder gelangen schöne Anspiele unter den Korb, die Worms, Simone Sill und Kita Waller nutzten. Beim 16:15 gingen sie erstmals in Führung, zur Viertelpause hieß es 20:22.

Im zweiten Anschnitt trumphte Simone Sill weiter auf, erzielte hier allein neun Punkte. Der jungen Österreicherin war es zu verdanken, dass der Tabellenvorletzte aus Düsseldorf zur Halbzeitpause auf Schlagdistanz war. „Eine saustarke Leistung von Simone“, schwärmte Worms. Sie und Sill waren es, die nach dem Wiederanpfiff nochmals auf 39:44 verkürzten.

Doch dann stellten die Lions auf eine Ganzfeldpresse um und übten so viel Druck aus, dass den Düsseldorferinnen immer mehr Fehlpässe und Ballverluste unterliefen. Waren es in der ersten Hälfte nur fünf, so standen am Ende 19 Ballverluste zu Buche. Es war die entscheidende Phase der Partie, bis auf 41:57 eilte der Gegner davon.

Zwar verkürzten die Bascats auf elf Zähler, doch drei verwandelte Freiwürfe nach einem Foul und einem technischen Foul von Spielmacherin Evgenia Kollatou führten zum 48:62. Auch wenn Worms zu Beginn des finalen Abschnitts auf 54:66 stellte, blieb die Initialzündung, das Aufbäumen aus. Von der Bank kamen wenig Emotionen, auch das Publikum war viel zu ruhig.

Zwei erfolgreiche Distanzwürfe brachen die letzte Gegenwehr. Am Ende war es fast ein Scheibenschießen, teils völlig freistehend verwandelte der Gegner drei weitere Dreier, insgesamt waren es neun.

Bei den Bascats war nur einer von 16 Versuchen erfolgreich – eine unterirdische Quote.