Sport in Meerbusch Belgier Onclin gewinnt ITF-Turnier

Büderich · Mit dem Triumph von Gauthier Onclin endete das Kirschbaum International in Büderich. Veranstalter Marc Raffel möchte das ITF-Tennisturnier trotz eher geringem Zuschauerinteresse in Meerbusch etablieren.

Gauthier Onclin aus Belgien bezwang beim ITF-Turnier im Endspiel die deutsche Nachwuchshoffnung Max Rehberg.

Foto: Christoph Baumeister

(cba) Gauthier Onclin heißt der Sieger der 17. Auflage der Kirschbaum International in Büderich. Im Endspiel des mit 15 000 US-Dollar dotierten ITF-Tennisturniers im TeReMeer bezwang der 21 Jahre alte Belgier die deutsche Nachwuchshoffnung Max Rehberg mit 6:3 und 6:1. Onclin unterliefen in dem knapp 70-minütigen Match nur wenige nicht erzwungene Fehler. Zudem schwanden bei seinem 18-jährigen Kontrahenten von Minute zu Minute die Kräfte. Während der Belgier lediglich im Halbfinale gegen den Schweden Jonathan Mridha (3:6, 6:3, 6:1) einen Satz abgab, musste Rehberg auf dem Weg ins Endspiel dreimal über die volle Distanz gehen. Lediglich in der Runde der letzten vier setzte der Oberhachinger sich gegen den Schweden Karl Friberg glatt mit 6:4, 6:3 durch. „Mein Tank war einfach leer“, sagte Rehberg, für den der Finaleinzug dennoch der größte Erfolg seiner noch jungen Karriere war. Den Doppel-Wettbewerb entschied das deutsche Duo Tim Sandkaulen/Constantin Frantzen für sich. Im Finale bezwangen sie Gabriel Sidney/Miguel Pereira (Brasilen/Chile) mit 7:6, 6:4. In der Einzelkonkurrenz hatten in der vergangenen Woche 32 Jungprofis aus ganz Europa aufgeschlagen. Sie alle eint der Traum von der Karriere einer erfolgreichen Laufbahn auf der ATP-Tour. „Nur die wenigsten von ihnen werden es schaffen“, sagt Veranstalter Marc Raffel. Für den deutschen Nachwuchs sei es deshalb umso wichtiger, dass hierzulande ITF-Turniere stattfänden. „Es gibt über das ganze Jahr verteilt bundesweit nur zehn davon. Das ist einer der Gründe, wieso wir in Deutschland aktuell so wenig Top-Talente haben“ meint Raffel.

Er selbst möchte das Sandplatzturnier, das zuvor 14-mal in Kaarst und nun zum dritten Mal in Meerbusch stattfand, im TeReMeer etablieren, auch wenn das Zuschauerinteresse in der vergangenen Woche eher gering war. Am Finaltag verloren sich gerade einmal rund 100 Besucher auf der Anlage. „Beim ITF-Turnier steht das für mich aber an zweiter Stelle, großes Geld verdiene ich damit ohnehin nicht. Ich möchte mit dieser Veranstaltung dem Nachwuchs eine Bühne bieten und damit einen kleinen Beitrag dazu leisten, das Leistungstennis in Deutschland über Wasser zu halten“, so Raffel.

Etwas anders sieht es hingegen beim ATP-Challenger aus, das vom 7. bis 14. August zum neunten Mal in Büderich ausgetragen wird und möglichst viele Zuschauer anlocken soll. „Ich hoffe, dass wir das Turnier im Sommer wieder komplett ohne Einschränkungen durchführen und das Feuer neu entfachen können“, sagt Raffel. Wie hochkarätig die Rhein Asset Open im Vorjahr besetzt waren, zeigt die Entwicklung von Botic van den Zandschulp. Der Niederländer war 2021 im Halbfinale am Argentinier Juan Manuel Cerundolo gescheitert, steht in der Weltrangliste aber inzwischen auf Platz 32. Vorjahressieger Tomas Barrios Vera aus Chile, der damals Lokalmatador Daniel Altmaier (Platz 66) ausgeschaltet hatte, wird auf Rang 135 geführt, sein Endspielgegner Cerundolo auf
Platz 123.