NRW Düsseldorfer holt Gold in Tokio

Der Tischtennisspieler holt in Tokio Gold, Schmidberger wird Zweiter.

 Valentin Baus mit seiner verdienten Goldmedaille.

Valentin Baus mit seiner verdienten Goldmedaille.

Foto: dpa/Marcus Brandt

(tino) Die kleine Düsseldorfer Delegation bei den Paralympics in Tokio hat zugeschlagen. Die drei Rollstuhl-Tischtennisspieler von der Borussia haben im Einzel zwei Medaillen geholt. Valentin Baus war in der Handicapklasse 5 (niedrige Querschnittlähmung) nicht zu bezwingen und sicherte sich Gold. Tom Schmidberger gewann Silber in der Handicapklasse 3 (hohe Querschnittlähmung). Einzig Sandra Mikolaschek konnte sich in der Handicapklasse 4 (mittelhohe Querschnittlähmung) keine Medaille sichern. Die 24-jährige Borussin erreichte zwar souverän das Viertelfinale, musste sich dort aber Zhang Miao (China), der Nummer drei der Welt, mit 1:3 Sätzen (2:11, 8:11, 11:5, 9:11) geschlagen geben.

Valentin Baus hingegen gelang der ganz große Coup. Er sicherte mit dem 3:2-Finalerfolg (11:4, 7:11, 9:11, 13:11, 11:7) über seinen chinesischen Dauerkontrahenten Cao Ningning Gold in der Wettkampfklasse 5 und feiert den größten Erfolg seiner sportlichen Karriere. „Dieses Gefühl ist nicht in Worte zu fassen“, meinte Baus. „Ich bin unheimlich froh über diese Medaille. Die harte Arbeit über die ganzen Jahre hat sich ausgezahlt.“

Der Weg zu Gold war dramatisch. Nach souveränem Gewinn des ersten Satzes verlor der Düsseldorfer den spielerischen Faden und lag bereits 1:2 zurück. Doch Baus kann kämpfen und behielt die Nerven. Besonders in der Verlängerung des vierten Satzes. Danach hatte Baus wieder alles im Griff und verwandelte den ersten Matchball zum Gold-Triumph. Für die deutschen Para-Tischtennisspieler war es der erste Paralympicssieg seit London 2012.

In der Handicapklasse 3 kam es zum Traumfinale zwischen der Nummer eins und zwei der Welt, zwischen dem 31-jährigen Paralympicssieger 2008, 2012 und 2016 Panfeng Peng (China) und dem deutschen Herausforderer Schmidberger, der nach Bronze in London und Silber in Rio nun auf den Gold-Coup aus war. Beide Akteure waren ohne Satzverlust in das Finale gestürmt und zeigten vom ersten Ballwechsel an Weltklasse-Tischtennis. Schmidbergers lag im fünften Satz 6:4 in Führung, doch bei 8:10 hatte er dann zwei Matchbälle gegen sich. Den ersten konnte er abwehren, doch der nächste saß. Er unterlag 2:3 (9:11, 4:11, 11:8, 11:4, 9:11). „Es war knapp, aber es ist eine Niederlage“, konstatierte Schmidberger. „Wenn man ein Finale verliert und wäre happy, wäre etwas falsch gelaufen. Ich brauche jetzt ein paar Stunden, aber spätestens, wenn ich neben der Medaille einschlafe, ist alles wieder in Ordnung.“