Nicola Weber unterstützt beim Schutz vor Extremismus Broschüre gegen den Antisemitismus an Schulen
Gemeinsam haben die Jüdische Kultusgemeinde, die Begegnungsstätte Alte Synagoge und die Systemberatung Extremismusprävention der Stadt eine Info-Broschüre für Lehrkräfte erarbeitet, die ihnen helfen soll, Antisemitismus zu erkennen und rechtzeitig etwas dagegen zu tun.
1500 Stück der Broschüre „Was tun bei Antisemitismus an Schulen? Handreichung für Wuppertaler Schulleitungen und Lehrkräfte“ sind inzwischen an die Wuppertaler Schulen gegangen. Angebote zu Präventionsveranstaltungen sollen nach den coronabedingten Einschränkungen folgen.
Für die aktuelle Broschüre haben die beteiligten Partner auf Initiative der Leiterin der Begegnungsstätte Alte Synagoge, Ulrike Schrader, zusammen gearbeitet. Eine ähnliche Broschüre aus Düsseldorf wurde überarbeitet und auf die Wuppertaler Verhältnisse zugeschnitten.
Die Broschüre gibt Lehrkräften und Schulleitungen praktische Tipps und Hilfestellung, um Antisemitismus zu erkennen und angemessene Handlungsschritte schnell umzusetzen. Außerdem bietet die Handreichung Tipps und Kontakte, wie und wo Lehrkräfte im akuten Fall, aber auch präventiv, Hilfe und Unterstützung erhalten können, zum Beispiel durch persönliche Beratung, Vermittlung von weiteren professionellen Stellen, aber auch mit Unterrichtsmaterialien oder Workshop-Angeboten.
Damit auch andere Schulen von der Wuppertaler Arbeit profitieren und ebenfalls verstärkt auf Antisemitismus achten und rechtzeitig handeln können, ist die Wuppertaler Ausgabe auch an die zwölf weiteren Systemberatungen im Regierungsbezirk Düsseldorf geschickt worden.
„Als Oberbürgermeister stehe ich dafür, dass Menschen jüdischen Glaubens ohne Bedrohung und Angst in Wuppertal leben können. Dabei stütze ich mich auf den breiten Konsens in der Stadtpolitik. 2019 hat sich der Rat der Stadt Wuppertal in zwei Resolutionen gegen antisemitische Hetze und Gewalt und für ein weltoffenes, vielfältiges und internationales Wuppertal positioniert. Wuppertal zeigt Haltung: Antisemitismus, Hass und Rassismus haben in unserer Stadt keinen Platz“, sagt Uwe Schneidewind in der Broschüre. Er hat in seinem Geschäftsbereich bei der Gleichstellungsstelle eine zentrale Stelle für Antidiskriminierung geschaffen.
Oberbürgermeister Schneidewind
verweist auf sein Zielkonzept
Der Stelleninhaber oder die Stelleninhaberin soll für alle Fragen rund um Diskriminierung zur Verfügung stehen und die Fachkompetenz zum Thema in den unterschiedlichen Bereichen der Verwaltung und anderer Institutionen vernetzen. Derzeit erarbeitet ein Projektteam die relevanten Themen und Schwerpunktsetzungen und bereitet die Stellenausschreibung vor.
„Ich habe die Antidiskriminierung ausdrücklich in meine Fokus_Wuppertal-Ziele aufgenommen. Das ist ein wichtiges Arbeitsfeld mit vielen unterschiedlichen Facetten. Wir wollen die vielen guten Ansätze, die es in unserer Stadt ja bereits gibt, bündeln und zielorientiert weiter entwickeln und verfolgen“, so Schneidewind.
Nicola Weber ist bei der Stadt zuständig für die „Systemberatung Extremismusprävention für Schulen“. Sie arbeitet auf einer von insgesamt 54 Planstellen in NRW-Städten, die jeweils zur Hälfte vom Land und von der Stadt getragen werden. Sie berät vertraulich, kostenlos und auf freiwilliger Basis alle in Schulen Tätige bei der Präventionsarbeit von Radikalisierung in Bezug auf einzelne Schüler, Klassen, Jahrgangsstufen oder ganze Schulen. Dabei unterstützt sie, den individuellen Bedarfen der jeweiligen Schule angepasst, alle Demokratie fördernden schulischen Vorhaben. Dazu gehört zum Beispiel auch der Umgang mit Verschwörungsmythen.
Für September ist ein Fachtag für Lehrkräfte geplant zum Thema „Vielfalt leben – Schulfrieden gestalten“, in der Stadtbibliothek und in Kooperation mit der Schulpsychologie Remscheid. Hier wird Margret Rasfeld sprechen, eine internationale Referentin, die das bundesweite Projekt „Schulen im Aufbruch“ initiiert hat. Die verschiedenen Workshopanbieter des Fachtages zum Thema Vielfalt kommen aus Wuppertal. Red