3000 Biker werben für Rücksicht im Verkehr

Schon zum 33. Mal findet die Gedenkfahrt von Köln nach Altenberg statt.

Altenberg. Wer am Samstagmittag den Altenberger Dom als Ausflugsziel ins Auge gefasst hatte, wird nicht schlecht gestaunt haben, als er die rund 3000 Motorräder und deren Fahrer rund um den Dom versammelt sah. Der Grund für dieses — selbst für eine so beliebte Motorradstrecke — ungewöhnlich hohe Bikeraufkommen war ein von der „Aktion Blauer Punkt“ organisierter Demo-Korso, der in Köln gestartet ist.

Die Aktion der Gruppierung von christlichen Motorradfahren aus dem Gebiet der evangelischen Kirche im Rheinland, die bereits zum 33. Mal stattfindet, soll für mehr Sicherheit und Vorsicht im Straßenverkehr werben. Dazu gehört auch ein Gedenkgottesdienst, bei dem der Unfalltoten gedacht wird.

Bevor es aber in den Dom ging, präsentierten die Biker im Schatten des alten Gebäudes zunächst ihre Maschinen, fachsimpelten. Zu den Motorradbegeisterten gehörten auch Klaus-Dieter Höhler und Lebensgefährtin Karin Hilz, die aus Hennef angereist waren. „Wir machen das Ganze jetzt zum siebten Mal mit. Das wird zur alljährlichen Tradition bei uns“ sagte Höhler. „Die Frau eines Bekannten ist vor einiger Zeit bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen. In diesem Jahr konnten wir ihn überreden, hier mit uns herzufahren, da die Aktion zu Vorsicht mahnen soll, damit solche Unfälle nicht so leicht passieren“ sagte Hilz.

Auch für die nichtmotorisierten Besucher in Altenberg war das große Motorradaufkommen ein Spektakel. „Wann sieht man schon mal so viele verschiedene Maschinen auf einem Haufen? Da sind echte Schmuckstücke dabei“ sagte Gerrit Schreiber. Tatsächlich entdeckte man von Kawasaki über Honda bis zur Harley Davidson alles, was das Herz des Motorradfans begehrt.

Ernst wurde es, als sich die Motorradfahrer im Dom versammelten, um dem Gedenkgottesdienst unter Leitung von Ingolf Schulz, Pfarrer für Motorradfahrerseelsorge der evangelischen Kirche im Rheinland, beizuwohnen. Während der Gedenkfeier wurden Klemmbretter, auf denen die Namen von tödlich verunglückten Motorradfahrern notiert waren, durch die Reihen gegeben wurde. „Der Erste auf der Liste ist kein Unfallopfer, sondern ein junger Mann, der mit gerade mal Mitte 20 seinem Krebsleiden erlegen ist. Das macht einen sehr nachdenklich und natürlich gedenken wir auch ihm“ erklärte Ingolf Schulz.

Motorradfan Volker Anmuth sagte nach dem Gottesdienst, dass „beim Motorradfahren, wo immer ein Risiko bleibt, der Wunsch nach einem spirituellen Beifahrer, der aufpasst, groß ist“.