Bilanz der Silvesternacht 90 Polizeieinsätze zum Jahreswechsel - Schwerer Unfall in Linde

Burscheid/Rhein.-Berg. Kreis · Die Feuerwehr und Polizei hatte in der Silvesternacht viel zzu tun. Bei einem Unfall an Neujahr wurden bei Linde zwei Menschen schwer verletzt.

 Zwei Menschen wurden bei diesem Unfall auf der B51 bei Linde schwer verletzt.

Zwei Menschen wurden bei diesem Unfall auf der B51 bei Linde schwer verletzt.

Foto: Siewert, Doro

Für Feuerwehr und Polizei gab es in der Silvesternacht und an Neujahr in Burscheid und im Kreis viele Einsätze. Gegen 4.30 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Einsatz in einem Hinterhof an der Kölner Straße in Hilgen gerufen. Dort war ein Mann nach Polizeiangaben wohl gestürzt und bei Eintreffen der Einsatzkräfte nicht mehr ansprechbar. Die Feuerwehr leistete Hilfestellung, bis die Rettungskräfte vor Ort waren. Laut Feuerwehr erlag der Mann gestern seinen Verletzungen. Ebenfalls in der Nacht zu gestern musste die Feuerwehr in Hilgen wegen Feuerwerksresten ausrücken, die sich entzündet hatten.

B51 war nach Unfall zwei Stunden voll gesperrt

Einen schweren Unfall gab es mittags am Neujahrstag in Linde. Dabei sind zwei Menschen schwer verletzt worden. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hat ein 22-jähriger Burscheider gegen 12.30 Uhr mit seinem Jaguar einen vorausfahrenden Pkw überholt. Dabei verlor er auf der B51 in Höhe Linde die Kontrolle über sein Auto und prallte vor einen entgegenkommenden BMW, mit dem ein 31-jähriger Burscheider unterwegs war.

Zur Versorgung der Schwerverletzten war ein Rettungshubschrauber auf dem Anflug, um einen zweiten Notarzt zur Einsatzstelle zu bringen. Witterungsbedingt musste der Anflug aber abgebrochen werden. Daher kam ein zweiter Notarzt aus Leverkusen. Nach einer Erstversorgung an der Unfallstelle brachte der Rettungsdienst die Verletzten in umliegende Krankenhäuser. Beide Autos wurden erheblich beschädigt und mussten abgeschleppt werden. Der Gesamtschaden wird auf 30.000 Euro geschätzt. Die Straße musste für circa zwei Stunden voll gesperrt werden.

Schwerer Unfall auf der B51 in Linde - zwei Schwerverletzte
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Foto: Siewert, Doro

Platzverweise

Zum Jahreswechsel ist die Polizei Rhein-Berg zu circa 90 Einsätzen zwischen 18 und 6 Uhr ausgerückt. Damit lag die Einsatzzahl leicht unter dem langjährigen Mittelwert von 100. In der Nacht erhielten 20 Personen einen Platzverweis.

Besondere Einsätze waren in der Silvesternacht ein Balkonbrand in Bergisch Gladbach und mehrere Unfälle unter Alkoholeinfluss. Weiterhin gab es vier kleine Brände von Mülleimern bzw. Containern. Um 0.30 Uhr rückten Feuerwehr und Polizei zu einem Brand auf der Engelbertstraße in Bensberg aus. Dort hatte sich Mobiliar auf einem Balkon im ersten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses entzündet. Nach ersten Erkenntnissen dürfte eine verirrte Rakete den Brand verursacht haben. Durch die Hitze zersprang eine große Fensterscheibe. Da sich die Wohnungsinhaberin zurzeit im Ausland aufhält, musste die Feuerwehr eine Tür aufbrechen. Der Sachschaden wird auf über 10.000 Euro geschätzt.

Bei vier Unfällen besteht der Verdacht auf Alkohol am Steuer

Gleich vier Unfälle sind in der Nacht aufgenommen worden, bei denen der Verdacht besteht, dass die Fahrer unter Alkoholeinfluss standen. Am Neujahrsmorgen kam es um 1.10 Uhr auf der B51 (Dellmannstraße) in Höhe der Dabringhauser Straße/Durchstich Eich zu einem Verkehrsunfall. Ein Skoda mit Remscheider Ortskennung war vermutlich mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, bevor der PKW eine Verkehrsinsel überfuhr und im Anschluss nach rechts von der Fahrbahn abkam und mit einer Lärmschutzwand aus Beton kollidierte. An dem Skoda entstand wirtschaftlicher Totalschaden. Am Fahrzeug befanden sich drei alkoholisierte Frauen, eine aus Remscheid, eine aus Wermelskirchen sowie eine dritte aus dem Bundesland Brandenburg. Auf der Rücksitzbank saß eine schwerverletzte 58-Jährige aus Münster. Die drei anderen Frauen wurden bei dem Unfall leicht verletzt.

Da die Personen die Aussage verweigerten, ist zunächst unklar, wer das Fahrzeug zum Unfallzeitpunkt führte. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde bei drei Frauen - außer der 58-Jährigen - Blutproben angeordnet. Weitere beweisführende Maßnahmen für das Strafverfahren wurden getroffen.

Bereits gegen 22.10 Uhr verunfallte ein 19-jähriger Kölner mit seinem Nissan in Bergisch Gladbach Hand. Der junge Mann kam von der Handstraße ab und prallte vor eine kleine Mauer. Dabei kippte der Micra auf die Fahrerseite und der 19-Jährige wurde schwer verletzt. Im Krankenhaus wurden ihm zwei Blutproben entnommen. Er puste knapp 0,9 Promille und es ergaben sich Anzeichen auf Betäubungsmittelkonsum. Sein Führerschein wurde sichergestellt.

Um 1.35 fuhr ein 32-jähriger Kölner mit seinem Opel vor einen geparkten Ford auf dem Dünweg in Burscheid. Er pustete knapp ein Promille und musste seinen Führerschein ebenfalls nach der Blutprobe abgeben.

Schwerer Sachschaden war die Folge nach einem Unfall um 2.20 Uhr auf der Golfplatzstraße in Bergisch Gladbach. Dort kam nach ersten Erkenntnissen eine 39-jährige Siegburgerin mit ihrem BMW X6 in einer scharfen Linkskurve nach rechts von der Straße ab. Erst ein Baum stoppte den BMW. Glücklicherweise blieben die 39-Jährige und ihr 36-jähriger Beifahrer aus Bergisch Gladbach unverletzt. Der Schaden wird auf über 30.000 Euro geschätzt und der BMW musste abgeschleppt werden. Beide Fahrzeuginsassen waren deutlich alkoholisiert. Weiterhin gab die Siegburgerin an, ihr Beifahrer hätte ihr ins Lenkrad gegriffen und deshalb wäre es zum Unfall gekommen. Für Fahrerin und Beifahrer wurden Blutproben angeordnet und die Führerscheine sichergestellt. In dem Ermittlungsverfahren muss nun geklärt werden, ob hier ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorlag.

Auch in diesem Jahr war die Einsatzbelastung sehr unterschiedlich im Kreisgebiet verteilt. Bergisch Gladbach 34 (44), Rösrath 6 (21), Overath 17 (12), Odenthal 6 (1), Kürten 5 (4), Burscheid 4 (7), Leichlingen 11 (5) und Wermelskirchen 7 (8).

 Drei Randalierer sind in der Nacht gemeldet worden und neun Körperverletzungsdelikte wurden bearbeitet. Nur fünf Ruhestörungen wurden gemeldet. Leider nutzten Einbrecher mindestens in sechs Fällen die Silvesternacht für ihren Beutezug. In sieben Fällen meldeten Bürger Streitigkeiten, die die Polizei schlichten musste. Dazu kamen laut Polizei mehrere Gefahrenstellen, Hinweise auf hilflose oder verletzte Personen und einige Sachbeschädigungen. step