Ab Sommer kommt das Schülerticket
Real- und Gesamtschule verabschieden sich mit der Entscheidung vom bisherigen Schülerspezialverkehr.
Burscheid. Mit dem Beginn des Schuljahrs 2015/2016 wird im Sommer an der Evangelischen Realschule und Gesamtschule das Schülerticket eingeführt. Die Fahrschüler werden dann nicht mehr über den Schülerspezialverkehr des Busunternehmens Latzel transportiert, sondern nutzen die regulären ÖPNV-Buslinien. Inzwischen sind die Eltern in einem Elternbrief über die Entscheidung informiert worden.
Das Schülerticket berechtigt den Inhaber zur Nutzung des gesamten Busnetzes innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS). Es reicht von den Eifelorten Monschau und Hellenthal über Bonn und Köln bis ins Oberbergische nach Gummersbach. Schüler können die Busse auch in den Ferien nutzen. Die Kosten werden monatlich vom Konto abgebucht. Montags bis freitags ab 16 Uhr und an den Wochenenden ganztägig darf auch kostenlos ein Fahrrad mitgenommen werden.
Dafür entfällt für die Real- und Gesamtschüler künftig die zentrale Schulbushaltestelle Im Hagen. Sie müssen zu den Haltestellen der jeweiligen Buslinien gehen „und gegebenenfalls auch umsteigen“, sagt Rektorin Angelika Büscher.
Seit dem Schuljahresbeginn hatte eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Schule, der Elternschaft und des Landeskirchenamts über die Lösung beraten. Dass es dabei zu der Schülerticketvariante kommen würde, war für Büscher keineswegs ausgemacht. „Es war lange nicht klar, ob auch wirklich alle Schüler aus den Außenortschaften befördert werden können.“ Letztlich habe das Busunternehmen Wupsi als Verhandlungspartner aber große Flexibilität gezeigt durch die Bereitschaft, die Fahrplanzeiten zu ändern.
Ausgangspunkt für die Überlegungen war die Aufregung im vergangenen Sommer gewesen. Da die Bezirksregierung den ÖPNV gegenüber dem Schülerspezialverkehr bevorzugt, waren die Berechtigungen der Fahrschüler an der Realschule überprüft worden. Dabei war aufgefallen, dass viele Schüler den Schulbus kostenlos nutzten, die dazu eigentlich nicht berechtigt waren. „Da der Schulbusverkehr nach Bussen und nicht nach Schülern bezahlt wird, war eine Überprüfung auch lange nicht notwendig, weil die Busse nicht überfüllt waren“, sagt Büscher.
Im vergangenen Jahr legte die Bezirksregierung zudem die Regel strenger aus, dass Fahrschüler mehr als 3,5 Kilometer von der Realschule entfernt wohnen müssen. So sahen sich plötzlich auch Wermelskirchener Schüler mit Kostenforderungen konfrontiert. Gewertet wurde nämlich nicht mehr die Entfernung nach Burscheid, sondern nur noch zur nächstgelegenen Realschule in Wermelskirchen. Für dieses Schuljahr wurde dann noch einmal eine Kompromisslösung gefunden.
An der Realschule wird es zum geplanten Schülerticket am Dienstag, 10. März, um 19 Uhr einen Informationsabend für die Eltern geben. Die städtischen Schulen (neben den drei Grundschulen noch die Hauptschule) halten nach Angaben von Stadtsprecherin Renate Bergfelder-Weiss aber auch künftig am Schülerspezialverkehr fest.