ASB gehen die freiwilligen Helfer aus

Dem Arbeiter- Samariter-Bund fehlen die Bewerber für das Freiwillige Soziale Jahr. Womöglich müssen Angebote bald reduziert werden.

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Burscheid. Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) sucht für das kommende Jahr händeringend nach Interessierten für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder den Bundesfreiwilligendienst (Bufdi). Derzeit sind erst zwei von acht Stellen besetzt. „Wenn wir bis zum Anfang des neuen Schuljahres keine weiteren Freiwilligen finden, müssen wir die Aufträge kürzen und Einbußen in der Betreuung hinnehmen“, erklärt Beate Bungart, die Geschäftsstellen- und Pflegedienstleiterin des ASB Burscheid.

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Allgemein seien die Bewerbungen für die Ehrenamtler seit dem vergangenen Jahr zurückgegangen. Diese Entwicklung lasse sich nicht nur in Burscheid, sondern auch in den weiteren Geschäftsstellen des ASB, wie etwa in Bergisch Gladbach, Leverkusen oder Wuppertal, beobachten.

Als möglichen Grund nennt Bungart das sinkende Alter der Schulabgänger, das dem G8 Schulsystem geschuldet ist. „Mir ist besonders aufgefallen, dass die Bewerber die wir noch haben immer jünger werden“, argumentiert Bungart. Als Erklärungsansatz ausschließen will sie aber, dass sich die jungen Menschen der verantwortungsbewussten Aufgaben wie der Betreuung von Kindern mit Behinderung oder Senioren nicht gewachsen fühlen. „Meine Erfahrungen haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass das Verantwortungsbewusstsein der jungen Bewerber ebenso stark ausgeprägt ist wie das der Bewerber in den vergangenen Jahren.“ Außerdem sei es nicht zwingend notwendig, dass die Bewerber einen Führerschein besitzen, da es genug Aufgaben gebe, die auch ohne diesen erledigt werden könnten.

Zu den Aufgaben der freiwilligen Helfer beim ASB gehören vor allem die Schulbegleitung von Kindern mit Behinderung im Schulalltag und während des Unterrichts in Integrativklassen an Regelschulen sowie soziale Dienste für Senioren. So gestaltet sich ein Arbeitstag für Maximilian Feist, der zurzeit sein FSJ bei dem ASB macht, immer unterschiedlich.

Jeden Morgen vor Schulbeginn empfängt er sein Schulkind an einen Treffpunkt vor der Schule, das er durch den Schultag begleitet und betreut. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem die Durchführung unterrichtsergänzender Angebote in Fördergruppen, Pausenaufsichten, pflegerische Tätigkeiten sowie Hilfestellung während des Unterrichts.

Nach Unterrichtsschluss bereitet er dann für den Nachmittag schon ein gemeinsames Kaffeetrinken für Senioren vor. Neben der Programmgestaltung von unterschiedlichen offenen Treffs — wie unter anderem auch Gedächtnistrainings oder Spielabende — gehören auch kleine Fahrdienste wie Einkaufsdienste oder Arztbesuche zu den Aufgaben der freiwilligen Helfer. Dabei steht besonders auch die Freizeitgestaltung zur Entlastung der Angehörigen im Vordergrund, die durch die Ehrenamtler ermöglicht wird. „So entsteht durch verschiedene Aufträge ein abwechslungsreicher Tag für unsere Helfer. Im Freiwilligen Sozialen Jahr sowie auch im Bundesfreiwilligendienst erlebt man jeden Tag neue spannende Aufgaben, bei dennen unsere Ehrenamtler besonders ihre Sozialkompetenzen, Empathie, Zuverlässigkeit und vor allem Verantwortungsbewusstsein unter Beweis stellen“, berichtet Bungart.