Echolot hilft bei der Suche
Die Feuerwehr Leverkusen kann mit einer neuen Technik Objekte im Wasser oder auf Grund bis zu 300 Metern Tiefe jetzt besser aufspüren.
Leverkusen. Immer wieder passieren im Sommer Badeunfälle in Gewässern. Oftmals müssen Taucher dann lange nach Vermissten suchen. Die Feuerwehr Leverkusen verfügt nun über ein Echolot mit einer sogenannten „Side Scan Technologie“. Dies ist eine auf Schall basierende Technik zur Ortung und Klassifizierung von Objekten im Wasser oder auf dem Grund von Gewässern jeder Art.
Wenn Personen in Seen oder Flüssen verunglücken, ist eine Rettung nur innerhalb eines extrem kurzen Zeitraums möglich. Denn bei einer Person, die unter Wasser gerät, treten bereits nach drei bis fünf Minuten Bewusstlosigkeit und Tod ein. Lediglich bei sehr kalten Wassertemperaturen können Verunglückte selten auch noch nach längerer Zeit erfolgreich reanimiert werden. Dennoch setzen Feuerwehr- und Rettungskräfte alles daran, Vermisste so schnell wie möglich zu orten und zu bergen. Hierbei hilft das neue Echolot, über das die Feuerwehr Leverkusen seit dem Frühjahr verfügt.
Es ist für die Ortung von Objekten in Flüssen und Seen geeignet und kann theoretisch bis zu einer Tiefe von 300 Metern verwendet werden. Auch die aktuelle Wassertemperatur lässt sich damit messen. Das Echolot wird vom Boot aus von zwei Personen bedient. Dazu wird der sogenannte Schallgeber am Bug des Bootes ins Wasser gelassen. Der Grund des Gewässers ist auf dem Monitor als Auf- sowie als Profilansicht zu sehen. Im Hitdorfer See lassen sich so zum Beispiel die Taucherplattformen, ein kleines Boot sowie Fischschwärme in der Tiefe identifizieren.
Per GPS wird zudem die Position des Einsatzbootes ermittelt und aufgezeichnet, so dass die Suchkorridore gezielt abgefahren werden können. Da die Echolot-Technik auf der Reflektion von Schallwellen basiert, ist selbst in stark getrübten oder wegen der Bodentopografie unübersichtlichen Gewässern eine schnelle und zuverlässige Ortung möglich. Mit Hilfe dieses neuen Einsatzmittels lassen sich auch die Einsatzmöglichkeiten des Rettungsbootes verbessern, weil so zum Beispiel auch Hindernisse unter Wasser besser erkannt werden können. Zusätzlich zum Echolot gehört noch eine 360 Grad-Unterwasserkamera zur Ausrüstung dazu, die ebenfalls bei der Suche eingesetzt werden kann und unter Wasser eine Rundumsicht ermöglicht.
Grundsätzlich gibt es in Leverkusen außerhalb der bewirtschafteten Badeanstalten lediglich zwei offizielle Badestellen: eine am Hitdorfer See und eine am Großen Silbersee. Dort wurde der Boden so profiliert, dass ein gefahrloser Einstieg ins Wasser möglich ist, ohne auf Geländeabbrüche zu stoßen, wie sie in Baggerseen vorkommen. Das Baden geschieht dort grundsätzlich auf eigene Gefahr; eine Badeaufsicht ist in der Regel nicht vorhanden. Am Hitdorfer See gibt es jedoch zeitweise eine Station der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). An allen anderen Gewässern ist das Baden grundsätzlich nicht erlaubt.
Das gilt insbesondere für den Rhein. Dort ist das Baden im Umkreis von 100 Metern von Häfen, Brücken, Schleusen, sowie Schiffs- und Fähranlegerstellen ordnungsbehördlich verboten. Dass gilt beispielsweise am Hitdorfer Hafen, an der Rheinfähre Hitdorf-Langel sowie an der „Wacht am Rhein“.
Die Gefahren für das Baden im Rhein werden laut Stadt oft unterschätzt. Wegen seiner erheblichen Fließgeschwindigkeit sowie gefährlicher Strudel und Strömungen, die sich am Ende von künstlichen Landzungen bilden, können selbst geübte Schwimmer in die Flussmitte oder unter Wasser gezogen werden. Durch den Wasserstand, vorbeifahrende Schiffe und Treibgut entsteht an eben noch harmlos scheinenden Badestellen kurzfristig Lebensgefahr.