Auch die FDP unterstützt Stefan Caplan
Freidemokraten stellen Konzept für Ratsarbeit der nächsten Jahre vor.
Burscheid. Bürgermeister Stefan Caplan (CDU) kann mit der Unterstützung von drei Parteien in die Kommunalwahl ziehen: Neben seiner eigenen Partei und den Grünen haben sich in der Bürgermeisterfrage jetzt auch die Burscheider Freidemokraten für eine Wahlempfehlung zugunsten des Amtsinhabers entschieden.
Damit rückt die FDP erstmals von der Tradition ab, auf eine Wahlempfehlung zu verzichten, wenn sie keinen eigenen Kandidaten stellt. Die Entscheidung erfolgte einstimmig. Caplan sei sehr sachkundig und arbeite sich intensiv und schnell in komplexe Themen ein. Außerdem binde er die Fraktionen frühzeitig in neue Entwicklungen ein und sei in alle Richtungen offen für Gespräche.
Zusammen mit der Bürgermeisterfrage wurde in der FDP auch über das Konzept für die Ratsarbeit der nächsten Jahre entschieden, mit dem die Partei in den Kommunalwahlkampf zieht. Es basiert auf den drei Schwerpunkten Bürgerbeteiligung, Bildung und Stadtentwicklung.
Beim Bildungsthema ruhen die Hoffnungen naturgemäß auf der geplanten Gesamtschule. „Unser jahrelang verfolgtes Ziel eines Gymnasiums ist nicht umsetzbar, weil es vom Land kein Geld für einen Neubau gibt“, sagt die Vorsitzende Anne Marie Frese. Daher sei die FDP umso froher, dass jetzt mit der im Sommer startenden Johannes-Löh-Gesamtschule erstmals die Möglichkeit bestehhe, in Burscheid Abitur zu machen.
Bei der Stadtentwicklung plädiert die FDP für eine Verwirklichung der innenstadtnahen Bebauungspläne Herbergsplatz/Im Winkel und Thiel-Gelände. Die Entwicklung des historischen Kerns um die Kirche am Markt genieße Priorität vor der Ausweitung der Montanusstraße, so der Fraktionsvorsitzende Gert Weber. In Sachen Herbergsplatz/Im Winkel, wo eine Umsetzung an einzelnen Grundstückseigentümern scheitert, forderte er „ein energischeres Vorgehen“, gegebenenfalls durch ein Umlegungsverfahren.
Auch auf dem Thiel-Gelände glaubt Weber an eine mögliche Bewegung. „Dass das Gelände schon so lange ungenutzt ist, macht wirtschaftlich keinen Sinn.“ Wohnbaugebiete im Außenbereich werden dagegen abgelehnt. „Herkensiefen ärgert uns heute noch.“
Ansonsten will die FDP in der Hauptstraße das gleichberechtigte Nebeneinander von Fußgängern und Pkws beibehalten, spricht sich für einen Drogeriemarkt in der Innenstadt aus und tritt für eine interkommunale Planung mit Wermelskirchen im Bereich Hilgener Bahnhof/Ziegelei ein, die zum Teil schon in die Wege geleitet ist.
Das Wahlziel der FDP: „Wir würden gerne wieder um die zehn Prozent erreichen wie bei der Kommunalwahl 2009.“ Derzeit hat die Fraktion im Rat vier Sitze.