Aufklärung für behinderte Menschen

Eine Ärztin und ein Pädagoge wollen Eltern und Betreuer beraten.

Burscheid. Multiplikatoren. Das ist das Stichwort. Genau diese wollen der Sexualpädagoge Floris Bottinga und die Ärztin Jutta Kuck mit einer Seminarreihe über die Sexualität von Menschen mit Behinderungen erreichen.

Beide arbeiten für Pro Familia und bietet drei Seminare in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Bergisch Land an. „Wir arbeiten nun schon sehr lange in dem Beruf und wissen, dass es den Bedarf nach Aufklärung gibt“, sagt Kuck.

Wichtig sei, den Eltern und Betreuern von behinderten Menschen klar zu machen, dass sexuelle Bedürfnisse normal sind. Es sei nur die Frage, wie man damit umgehe. Da soll die Seminarreihe helfen. Drei Veranstaltungen sind geplant, um das Thema in Gespräch zu bringen. Das erste Seminar ist am 19. Oktober und trägt den Titel „Sexualität und Partnerschaft bei Menschen mit Behinderungen — neue Herausforderungen“. Darin wird Bottinga erklären, weshalb auch behinderte Kinder aufgeklärt werden müssen.

Viele Eltern befürchten, dass ihre Töchter schwanger werden. Diese Problematik wird im zweiten Seminar „Verhütung, Sterilisation und Kinderwunsch bei Menschen mit Behinderungen“ am 9. November thematisiert.

Die dritte Veranstaltung am 23. November heißt „Präventionsmöglichkeiten gegen sexuellen Missbrauch bei Menschen mit Behinderungen“. „Sexuelle Übergriffe passieren häufig, weil Menschen mit Behinderungen oft nicht gelernt haben, sich zu wehren“, sagt Bottinga.

Die Seminare sollen aber nur ein Einstieg in die Thematik sein. Eltern, Angehörige und Betreuer von behinderten Menschen sollten eine individuelle Beratung folgen lassen. Alle Seminare kosten 8,30 Euro und finden von 19 bis 21.15 Uhr in der VHS Bergisch Land an der Burger Straße 28 in Wermelskirchen statt. Eine Anmeldung über die VHS ist erwünscht.