Ausstellung Ausstellung „Resist!“ geht online
Köln · Die Ausstellung „Resist!“ im Rautenstrauch-Joest-Museum beleuchtet 500 Jahre antikolonialen Widerstand im Globalen Süden und erzählt über koloniale Unterdrückung und ihre Auswirkungen bis heute.
Die Ausstellung ist eine Hommage an die Frauen, Männer und Kinder, die auf unterschiedlichste Art und Weise Widerstand geleistet haben und deren Geschichten bis heute kaum erzählt oder gehört werden.
In einer labyrinthisch-futuristischen Architektur von Rohren, Balken und Stahlelementen erzählen die Arbeiten von über 40 zeitgenössischen Künstlern aus dem Globalen Süden und der Diaspora die Geschichten von Rebellion und Krieg, Gewalt und Trauma sowie Überleben und Resilienz. Ihre Erzählungen werden ergänzt von zahlreichen Objekten aus der Sammlung des RJM und historischen Dokumenten, stumme Zeugen von Momenten des Widerstands.
Innerhalb des Labyrinths eröffnen vier autonom kuratierte Räume weitere Perspektiven: Die nigerianische Künstlerin Peju Layiwola beschäftigt sich mit den geraubten Kulturgütern aus dem Königreich Benin (Nigeria), von denen sich zahlreiche auch in der Sammlung des RJM befinden und hat dazu mehrere nigerianische Künstler befragt, die sich teils jahrzehntelang in Nigeria und in der Diaspora mit dem Raub von Benin-Bronzen in 1897 auseinandersetzen. Die namibischen Aktivistinnen Esther Utjiua Muinjangue und Ida Hoffmann erzählen vom Genozid an den Herero und Nama in Namibia. Die ungarische Kuratorin Tímea Junghaus hat Sinti- und Roma-Künstler eingeladen, die ihren Kampf um Selbstbestimmung thematisieren. Schließlich klagt der Kölner postmigrantische Verein In-Haus koloniale Kontinuitäten an.
Wegen des anhaltenden Corona-Lockdowns kann die Ausstellung am Freitag nicht eröffnen. Bis zur analogen Eröffnung planen die Verantwortlichen jedoch unterschiedliche digitale Formate, die den Besuchern ermöglichen, sich mit den Themen und Zielen der Ausstellung auseinanderzusetzen.
Los geht es am Freitag um 19 Uhr. Ein 90-minütiger Film zum Kick-Off „Resist digital!“ taucht ein in die Ausstellung, macht neugierig auf die Räume der „It’s Yours!“-Kuratorinnen und die Erwartungen und Wünsche der Künstler, zeigt Videoarbeiten, Sammlungsobjekte, viele mutige Persönlichkeiten des Widerstands und nicht zuletzt wird Rokia Bamba mit einem DJ-Set Songs des Widerstands hörbar machen.
Das Video ist ab Freitag im Internet abrufbar. Ab Februar soll es ebenfalls im Internet und auf den Social Media-Kanälen des Museums kontinuierlich unterschiedlichste digitale Formate wie Filme, Performances, Talks und Workshops geben, bei denen Besuchern mit den Künstlern interagieren können. Das Video ist zu finden unter: