Autositze in Zukunft mit Lichteffekten
Der Autoausrüster Adient mit Sitz an der Industriestraße setzt auf individuelle Lösungen für den Innenraum. Mit LEDs und Mustern könne künftig frei gestaltet werden.
Burscheid.Immer mehr Menschen tragen ihre Gedanken und Bilder auf der Haut in die Öffentlichkeit. Das Bedürfnis, etwas Individuelles auszustrahlen, ist offenbar riesig. Jetzt reagiert auch die Autoindustrie auf den Wunsch der Autokäufer „nach personalisierten Gestaltungs- und Verarbeitungs-Alternativen“, heißt es aus dem Hause von Adient an der Industriestraße.
Lichteffekte sollen dabei in Zukunft besonders bei der Gestaltung helfen. Mit einer neu entwickelten LED-Beleuchtungstechnologie für Stoff-Oberflächen gebe es die Möglichkeit, individuelle Designeffekte im Fahrzeuginnenraum umzusetzen. Durch UV-Lichtquellen werden Oberflächen in der Dunkelheit zum Strahlen gebracht.
Auch Stoff-Oberflächen mit eingelassener Beleuchtung seien nicht mehr weit vom Markt entfernt. In Kombination mit einer Tintenstrahl-Drucktechnologie lassen sich demnach besondere Designs erzeugen, eigens abgestimmt auf Herstellermarken oder einzelne Fahrzeugmodelle.
Und ein bisschen hat die Innenraumgestaltung tatsächlich von Tätowierung: Programmierbare Nadeln könnten künftig nahezu jedes Muster in eingelegte Leder-Elemente stechen.
Zudem habe Adient ein eigenes System zur Bedruckung von Stoffen entwickelt. Es ermögliche Automobilherstellern, Designs mit einzigartigen Farben, Mustern und Bildern anzubieten. Durch die Möglichkeit, die Sitze per Reißverschluss abzunehmen, entstünden interessante Personalisierungsmöglichkeiten sowie eine stärkere Differenzierung der Marke vom Wettbewerb. Neue Designs und Farben ließen sich nicht nur für kleinere Chargen und limitierte Editionen entwerfen, sondern auch in großer Serienproduktion herausgeben. „Es wichtig, den Nutzern das Gefühl des auf sie persönlich zugeschnittenen Autos zu vermit-teln, was mit den austauschbaren Sitzbezügen deutlich einfacher wird. Darüber hinaus er-höhen die Sitzbezüge die Sauberkeit und Hygiene in den Fahrzeugen“, sagt Andreas Maashoff, Director unter anderem für den Bereich Design.
Auch an der Gewichtsreduzierung (und damit einem geringeren Spritverbrauch) werde weiter gearbeitet. In den vergangenen zehn Jahren sei es gelungen, das Gewicht der Fahrzeugsitze um 20 bis 30 Prozent zu senken. Verarbeitet würden hierzu glas- oder carbonfaserverstärkte Kunststoffe, Magnesium, aber auch Stähle oder Aluminium.
Überhaupt müsse der Innenraum künftig ganz anderen Anforderungen gerecht werden. Sitzpositionen zum Entspannen, Arbeiten und für soziale Interaktion seien gefragt. Dabei werde es auch künftig möglich sein, vis-a-vis mit dem Baby oder Kleinkind durch die Gegen zu kutschieren.