Burscheid-Stiftung: Geldquelle der Stiftung wird schwächer sprudeln

In den nächsten Jahren enden die Laufzeiten der Geldanlagen. Und die derzeit niedrigen Zinsen führen zwangsläufig zu geringeren Erträgen.

Burscheid. Die Stimmung war gelöst — wie das so ist, wenn Geld verteilt wird. Aber die Vertreter von 45 Burscheider Vereinen und Institutionen, die sich da am Montagabend in der Lambertsmühle über die diesjährige Ausschüttung der Burscheid-Stiftung freuten, müssen sich darauf einstellen, dass ihre jährliche Geldquelle in den nächsten Jahren schwächer sprudeln wird. Grund ist das niedrige Zinsniveau.

Das Stiftungsvermögen von 3,9 Millionen Euro ist fest angelegt. Doch die Laufzeiten enden in den nächsten beiden Jahren. Und die hohen Zinsen, die bei Abschluss vereinbart wurden, werden bei den Folgeverträgen nicht annähernd erreicht werden. Von einem „Tal der Tränen“ sprach Stiftungsvorstand Christian Bonnen, zugleich Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Köln, in seiner Ansprache.

Gut 120 000 Euro werden in diesem Jahr ausgeschüttet, 2002 und 2003 waren es auch schon mal 150 000 Euro. Wenn sich der Kapitalmarkt nicht innerhalb der nächsten beiden Jahre gravierend verändert, könnten den Vereinen in drei bis vier Jahren Ausschüttungen von vielleicht nur noch 70 000 Euro oder weniger drohen. Dabei waren schon in diesem Jahr Anträge mit einem Gesamtvolumen von 400 000 Euro eingereicht worden.

Mit dem Stiftungsgeld werde dafür nicht gezockt, sondern es sei „bombensicher angelegt“, versuchte Bonnen zu trösten. Das meiste Geld fließt in diesem Jahr in 24 soziale Projekte, zum Beispiel in die neue Einrichtung des geplanten Jugendzentrums. Die 19 musikalischen Projekte erhalten mit 42 000 Euro fast genauso viel Geld. Gefördert werden unter anderem die Bergischen Erzählkonzerte für Kinder und das Gala-Konzert des Orchestervereins Hilgen. 34 000 Euro erhält der Sport. Im Umweltbereich mangelt es weiterhin an Anträgen.

Vier Vereinsvertreter vom Förderverein Lambertsmühle (Gert Weber), dem BBC (Andreas Martin), dem OVH (Martin Mudlaff) und der Zukunftsinitiative (Martina Krause) wurden anschließend zu ihren Projekten interviewt. Beispiele dafür, wie gut das Geld investiert ist — und wie dringend es benötigt wird.