Burscheid: Winterdienst - Gehwege mitunter kaum passierbar
Die Satzung sieht den Einsatz von Streusalz nur in Ausnahmefällen vor.
Burscheid. Der Winter lässt nicht locker: Am späten Donnerstagnachmittag setzte wieder kräftiger Schneefall ein. Und jeder, der dieser Tage zu Fuß unterwegs ist, stellt fest: Die Qualität der Räumung auf den Gehwegen fällt extrem unterschiedlich aus.
Die Satzung ist eindeutig: Werktags ab 7 Uhr und sonntags ab 9Uhr muss nach dem Ende des Schneefalls geräumt werden - und zwar eigentlich auf einer Breite von 1,50 Meter. Diese Räumpflicht gilt bis 20 Uhr. Zwar gibt es auch Sanktionsmöglichkeiten, aber der Vorstandssprecher der Technischen Werke (TWB), Jürgen Malzkuhn, sagt: "Sie werden sehr sparsam angewandt."
Die beste Methode ist aus seiner Sicht, frühzeitig anzufangen, damit der Schnee bis auf den Steinbelag geräumt werden kann. "Dann gibt es kaum Probleme."
Eine feste Schneedecke, gegebenenfalls mit abstumpfenden Mitteln wie Sand, Split oder Granulat versehen, ist zwar meist am besten zu begehen. Aber wenn Sprühregen einsetzt, wird das Ganze schnell zur unfallträchtigen Eisfläche.
Der Einsatz von Streusalz auf Gehwegen ist laut Satzung im Übrigen nur in Ausnahmesituationen genehmigt. Nach Jahren, in denen das Salz wegen seiner Umweltbelastung verpönt war, ist sein Einsatz inzwischen aber wieder vermehrt zu beobachten.
Als Falschmeldung stuft Malzkuhn die am Mittwoch verbreitete WDR-Nachricht ein, Streusalz für die Straßen werde in Burscheid wieder knapp. "Unser 90Tonnen fassendes Silo wurde schon mehrfach nachgefüllt. Aber die Verträge sichern uns sofortige Lieferungen zu."
In einer Woche soll der TWB-Verwaltungsrat die Ausdehnung der kommunalen Winterdienstpflicht auf kleinere Nebenstraßen beschließen. Dann kämen zu den gut 80Straßenkilometern, die von den TWB geräumt werden, noch sieben dazu.
Teurer wird das nur für die Anlieger, die jetzt den Winterdienst bezahlen müssen, für den sie bisher selbst zuständig waren. Ansonsten würde sich die Erweiterung eher gebührensenkend auswirken, weil Fixkosten auf mehr Schultern verteilt werden.
Dass der Winterdienst pro Grundstücksmeter trotzdem künftig teurer wird, hat nur mit den zuletzt strengen Wintern zu tun. Die dadurch höheren Kosten müssen auf die Gebührenzahler umgelegt werden. Kommen wieder mildere Winter, wird’s auch wieder billiger.