Confiserie öffnet in der Kirchenkurve

Frank und Nataliya Böß bieten Spezialitäten aus der Ukraine, Belgien aber auch Selbstgemachtes an. Und 15 Sorten italienisches Eis.

Foto: Barbara Sarx

Burscheid. Es kommt wieder Leben in die untere Hauptstraße. Und es wird dort bald wieder Eis geben. In dem ehemaligen Schuhaus Firenze eröffnen Nataliya und Frank Böß ihr „Café an der Kirche“ mit einer Confiserie. Dass es laufen wird, daran hat der ehemalige Messebauer und gebürtige Bensberger keinen Zweifel. „Was wir anbieten, ist einzigartig. Etwas Vergleichbares gibt es nicht.“

Und das beginnt schon mit der Ausstattung: Die massiven Tischplatten stammen aus dem Jahr 1939 und wurden in einer Düsseldorfer Kneipe ausgemistet. „Die habe ich komplett aufgearbeitet.“ Dazu wird es Stühle aus Leder und Sessel geben. „Ich bin der Meinung, in einem Café muss man sich lümmeln können“, sagt der gelernte Zimmermann, der seit Juni in dem Ladenlokal arbeitet. Beispielsweise an den Theken, der Holzvertäfelung und dem Industrielaminat. 25 bis 30 Plätze wird es in dem Café geben, weitere 30 draußen. WLAN und Steckdosen für Laptops sieht er als selbstverständlich an.

Zuvor war Böß bereits im Ladenlokal von Bücher Busch gestartet. Doch es habe Differenzen gegeben und er sei wieder ausgestiegen. Offenbar ein Glücksgriff für den 49-Jährigen, der 30 Jahre lang im Messebau tätig war und sich in dem rechteckigen Raum so verwirklichen kann, wie er es vorhatte.

Seine Frau Nataliya stammt aus der Ukraine und wird dem Café einen ganz besonderen Stempel aufdrücken. Beispielsweise mit Süßigkeiten aus ihrer Heimatstadt Lwiw (Lemberg). Die ersten bunten Bonbons will Böß in den kommenden Tagen in Krakau bei einem Händler kaufen und nach Burscheid bringen. Eine osteuropäische Note fließt auch in die Küche ein. „Unsere Köchin kommt von der Krim“, sagt Böß und verrät schon einen ersten kulinarischen Leckerbissen: Soljanka, eine Suppe mit Hühnerfleisch, die mit Zitronenscheiben verfeinert wird. Eine große Speisekarte soll es in dem Café aber nicht geben. „Drei bis vier Suppen, Salate, für Kunden , die ein bisschen Hunger haben.“

Ausgefallen geht es weiter: Die Pralinen stammen aus Belgien von einer Firma, die auch das belgische Königshaus beliefern soll. Und ein Teil der Kuchen wird in Herrenstrunden gebacken und landet als Leckereich sonst auch im Schloss Bensberg. Doch viel wird künftig eben auch selbst hergestellt an der Hauptstraße. Beispielsweise „Fingerchen“ — ein Zopf mit Kiwifüllung oder anderem Obst.

Beim Kaffee setzt das Paar auf die Rösterei Schamong. Seit Dienstag läuft die Maschine bereits. Vier Sorten von der Kölner Rösterei sollen in Burscheid angeboten werden.

Auch Eis wird es an der unteren Hauptstraße künftig wieder geben. „Wir werden 15 Sorten haben, die in einem kleinen italienischen Eiscafé hergestellt werden“, erklärt Böß. Auch Alkohol soll ausgeschenkt werden. „Die Konzession dafür ist aber noch in Arbeit. Wir müssen erst mal ohne Alkoholausschank anfangen.“ Und was soll dann auch auf der karte stehen? Krimsekt natürlich.