Demenz: Burscheid ist für die Zukunft gerüstet

Das Angebot für Demenzkranke und deren Angehörige ist vielfältig. Auch wenn der Bedarf zunimmt, ist die Stadt gut aufgestellt.

Burscheid. Die Diagnose ist hart. Oft gibt es schon vorher eine Ahnung, die aber genau so oft verdrängt wird. „Viele Angehörige hoffen zu lange, dass bestimmte Vorkommnisse eine Ausnahme bleiben — aus Scham und Angst vor der Diagnose“, beschreibt Cosima Schächinger den zurückhaltenden Umgang mit Demenz. Die Seniorenberaterin der Stadt Burscheid kennt die Hemmungen von Betroffenen und Angehörigen, offen mit der Krankheit umzugehen: „Wenn die Menschen bei mir in die Beratung kommen, ist das Kind schon in den Brunnen gefallen.“

Dabei gibt es in Burscheid ein vielfältiges Angebot für Menschen, die direkt oder indirekt von Demenz betroffen sind. Besonders auf die sehr frühe Hilfe hat sich die Selbsthilfegruppe der Ärztin Barbara vom Stein und der Seniorenbeirats-Vorsitzenden Barbara Sarx spezialisiert. „Es ist wichtig direkt im ersten Moment einen Ansprechpartner zu haben“, erklärt Barbara Sarx. Mehr als 40 Personen kamen zur ersten Veranstaltung der Gruppe, mittlerweile sind es 20 bis 25 regelmäßige Teilnehmer. „Die große Resonanz auf unser Angebot hat uns überrascht. Offensichtilich gibt es einen großen Bedarf“, sagt Sarx.

Auch bei den Betreuungsangeboten ist Burscheid sehr gut aufgestellt: Seit Montag gibt es ein wöchentliches Begegnungscafé des Arbeiter-Samariter-Bundes, das wöchentlich stattfindet (siehe Kasten). Auch wenn die Besucher am Montag noch ausblieben, ist die Leiterin Sabine Kosse sicher, dass ihr Angebot viele Interessenten finden wird.

Diese Erfahrung hat auch Christa Glaubitz gemacht: „Der Zulauf, den wir haben, ist unglaublich“, sagt die Leiterin der Tagespflege des Evangelischen Altenzentrums. Neben der häuslichen Betreuung bietet das Zentrum ebenfalls ein Demenz-Café und eine Gesprächsrunde für Angehörige an.

Zudem gibt es aktuell in Burscheid zwei Wohngruppen für Demenzkranke. Cosima Schächinger: „Durch den demografischen Wandel wird der Bedarf weiter wachsen. Und für die Angehörigen kann es gar nicht zu viel Entlastung geben.“