phil.cologne Deutschlands Dichter, Denker und Forscher diskutieren miteinander
Köln · Das größte Philosophie-Festival Deutschlands präsentiert vom 13. bis 17. September 16 Veranstaltungen an fünf Festivaltagen. Aktuelles wird ebenso diskutiert und verhandelt wie´Grundlegendes, von Fragen nach der Zukunft nach Corona bis zur Frage nach der Rettung des Denkens in finsteren Zeiten.
Themen wie unsere Kommunikationskultur, die gefährdete Rationalität der Demokratie werden ebenso analysiert wie politische und technologische Entwicklungen.
Die diesjährige phil.cologne wartet mit Denkern wie Markus Gabriel, Hendrik Streeck, Matthias Horx, Elisabeth Wehling, Veye Tatah, Wolfgang Reinhard, Barbara Bleisch, Millay Hyatt, Henrik Jäger, Julian Nida-Rümelin und Bernhard Schlink auf. Im Programm finden sich unterschiedlichste Veranstaltungen zu grundlegenden und aktuellen gesellschaftspolitischen Problemen unserer Zeit, zu philosophischen Klassikern, Fragen nach dem Wert des Nicht-Handelns, zu Lichtgestalten und Vorbildernin der Krise, zu Empathie und möglichen Zukunftsperspektiven - politisch wie gesellschaftlich.
Vorträge, Streitgespräche
und Diskussionen
Wer sind wir und wer wollen wir sein, auch und besonders in diesen Zeiten einer Pandemie? Es wird Vorträge, Streitgespräche und Diskussionen geben. Auf die Bühne eingeladen sind dabei Philosophen, Journalisten, Soziologen, Theologen, Schriftsteller, Unternehmer, Politiker und Wissenschaftler.
Die Eröffnung der phil.cologne hat „Virus und Gesellschaft“ zum Thema. Hier werden der Wissenschaftler und Virologe Hendrik Streeck und der Philosoph Markus Gabriel ein Gespräch über die Grenzbereiche von viraler Pandemie und ethisch-philosophischen Fragestellungen führen. Sie werden gemeinsam Fragen wie „Wie können wir mit dem Virus leben?“, „Welche grundlegenden Schwächen unseres Systems offenbart das Virus?“, „Welche Perspektiven sind für die Gesellschaft denkbar?“ und „Welche Herausforderungen kommen auf die Menschheit zu?“.
Mit der Veranstaltung „Die Zukunft nach Corona“ widmet das Festival eine weitere Veranstaltung dem Thema „Covid-19“. Der Zukunftsforscher Matthias Horx analysiert die Auswirkungen der Corona-Krise und entwickelt eine rückblickende Vorausschau. Die in Berkeley lehrende Kommunikationswissenschaftlerin Elisabeth Wehling und der Autor und Dramaturg Bernd Stegemann diskutieren, wie Sprache funktioniert, unser Denken bestimmt und die Welt verändern kann. Der Frage „Wie man mit Göttern spricht“ geht der Philosoph Peter Sloterdijk in einer Veranstaltung nach und gibt einen Ausblick auf sein im Oktober erscheinendes neues Buch. Der Historiker Valentin Groebner und der Kunst- und Bildungswisschenschaftler Wolfgang Ullrich diskutieren die Frage „Ich poste (mich), also bin ich? Über Selfies“ und sprechen über das digitale Selbstportrait.
Der Schriftsteller und Jurist Bernhard Schlink und die Philosophin Susanne Schmetkamp diskutieren in der Veranstaltung „Kann ich wissen, was Du fühlst?“ über Empathie und Literatur. In der Veranstaltung „Die Rettung des Denkens in finsteren Zeiten“ diskutiert der Publizist und Bestsellerautor Wolfram Eilenberger mit der Autorin und Journalistin Barbara Bleisch über die Gedankenwelt von Simone de Beauvoir, Hannah Arendt, Simone Veil und Ayn Rand. Der Philosoph und ehemalige Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin spricht in der Veranstaltung „Die gefährdete Rationalität der Demokratie“ über die Grenze zwischenberechtiger Fürsorge und übergriffigem Paternalismus.
Die in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung realisierte Reihe „Klasse Denken“ kann in diesem Jahr wegen der Pandemie nicht regulär stattfinden. Im Zentrum des Formats steht die direkte Begegnung von Schulklassen mit Philosophen. Essenziell ist der persönliche Austausch der Argumente an einem außergewöhnlichen, außerschulischen Lernort. Dies ist so in diesem Jahr nicht möglich. In 2021 soll diese Reihe wieder stattfinden.