Die Gemeinde feiert den Engel vom Kinderheim
Leiterin Margit Theimann-Weiler arbeitet seit 40 Jahren im evangelischen Kinderheim — und ist froh darüber.
Burscheid. Seit 40 Jahren sind Margit Theimann-Weiler und das evangelische Kinderheim in der Bismarckstraße untrennbar miteinander verbunden — und die gemeinsame Zeit geht noch nicht zu Ende. Sonntag wurde die 60-jährige Leiterin im Gemeindesaal für ihr Dienstjubiläum gefeiert. Mit dabei selbstredend auch auch die aktuellen jungen Bewohner der Einrichtung.
„Eigentlich wollte ich nur für mein Anerkennungsjahr bleiben“, erzählte die gelernte Erzieherin den Empfangsgästen. Doch statt Berlin und seinen neuen Kinderläden ist es dann doch bei Burscheid und seinem Kinderheim geblieben, seit 1990 auch in der Leitungsfunktion. Rückblickend sagt sie: „Es hat sich alles gelohnt.“
Ein Teil des Lohns wurde im Laufe der Veranstaltung sichtbar. Zum Beispiel, als die aktuellen Heimkinder Reime der Art „Hast uns Kindern viel gegeben / vielleicht sogar fürs ganze Leben“ vortrugen. Oder als die Jubilarin von Besuchen bei ehemaligen Bewohnern berichtete: „Und dann sehe ich dort, dass der Weihnachtsbaum wie im Kinderheim geschmückt ist und manche Rituale übernommen wurden.“
Einer dieser Ex-Bewohner ist Metin Oztürk (32), heute Manager bei Obi. Anhand des Körpers von den Beinen bis zu den Ohren machte er deutlich, welche Werte er im Heim mit auf den Weg bekommen hat: von Stehvermögen über Zusammenhalt und dem Bleiben bei der Wahrheit bis zur Ermutigung („Yes, we can ist keine Erfindung von Obama“) und dem aktiven Zuhören. „Seit ich Margit kenne, weiß ich, dass es Engel gibt.“
Zum „Engel von Burscheid“ ernannte Bürgermeister Stefan Caplan folgerichtig die bewegte Leiterin, an der er unter anderem das unermüdliche Werben für ihre Einrichtung schätzt. Zuvor hatte Presbyter Ralph Liebig mit einer Zeitreise in das Jahr 1972 dokumentiert, welche enorme Zeitspanne ihr Engagement mittlerweile umfasst.
Wann ist Schluss? Vor zehn Jahren sagte sie dazu noch: „Wenn die erste Verkäuferin zu einem der Kinder sagt: Frag mal die Oma.“ Inzwischen musste sie solche Sätze schon hören — und bleibt dennoch. Ein paar Jahre können die Kinder noch auf Theimann-Weiler zählen.