Die Nacht der Brettspiele in Altenberg

Spielefans konnten ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Zu den angesagten Neuheiten gehört eine Variante der „Siedler von Catan“.

Altenberg. Mühle, Dame, Halma waren mega-out - zumindest bei der 29. Spielenacht im evangelischen Martin-Luther-Haus Altenberg. Dafür kamen die „Siedler von Catan“ mit Bravur in der neuen Variante „Big-Catan“ zurück. Das Zubehör lässt sich untereinander kombinieren und ist darum geeignet,dass sich mehrere Spielergruppen beteiligen können. Da lagen also im Nebenraum des Gemeindehauses die Nerven manchmal blank, weil Joachim Schwarz und seine Stoppuhr die Sekunden vorgaben, die den Mitspielern blieben um ihre Züge zu machen.

Foto: Doro Siewert

Bernd Pugell aus Odenthal-Blecher findet sich seit fünf Jahren zu den jährlichen Abenden ein und hatte sich diesmal Mohamad Alhariri als Strategiepartner mitgebracht. Der junge Asylbewerber fand bei seiner ersten Teilnahme an einer solchen Veranstaltung je länger je mehr Lust und Laune daran. Küster Lukas Brockmann beeilte sich zusammen mit Rombart Knabben, Karten und Spielfiguren auf dem „Siedlerfeld“ zu verteilen. Schließlich ging es darum, als Siegergruppe eins der attraktiven neuen Brettspiele zu gewinnen.

Der im Jahr 1987 gegründete Verein Spielbaustelle zog auch am Freitagabend wieder etwa 120 Fans von Gesellschaftsspielen nach Altenberg. Oganisationschefin Inge Mettmann leitet den Verein für Sozialpädagogik seit 2014 als erste Vorsitzende.

Was ist ihr persönliches Lieblingsspiel? „In letzter Zeit fasziniert mich „Die Burgen von Burgund“, aber auch andere Vorlagen mit historischem Bezug.“ Es standen auch diesmal wieder fast 200 Spiele zur Auswahl bereit.

Spielenacht heißt traditionell: Start um 19.30 — Ende um 4 Uhr. Andreas Bauer war trotz Wind und Wetter aus Kürten angereist und konzentrierte sich auf die Regeln eines Spiels mit Namen „L’airopostal“. Warum interessiert in alles, was mit Flugzeugen zu tun hat? „Ich besitze zu Hause einen kompakten Flugsimulator für den Hausgebrauch. Das ist für mich auch ein interessantes „Spielzeug“.“ Leider konnte er aus beruflichen Gründen die Nacht nicht zum Tage machen und musste schon weit vor Mitternacht abbrechen.

Zu den Neulingen der Spiele-Gesellschaft gehörte Nathalie Ungruhe aus Opladen. Sie wurde von Freunden eingeladen. Hält sie die komplette Nacht durch? „Keine Ahnung - mal sehen, wie es läuft.“

Der jüngste Gast (sechs Monate) schaute sich das Treiben einige Zeit vom Arm seines Vaters aus an. Ihm ist das Bild der Spielegemeinschaft nicht fremd. Familie Göbel aus Burscheid ist stolzer Besitzer und Nutzer von ungefähr hundert Spielen und liebt natürlich besonders neu auf dem Markt erschienene, die die Kombinationsgabe herausfordern.

Inge Mettmann erklärte, warum es die 29. Spielenacht hieß, obwohl der Verein seit dreißig Jahren besteht: „Nach dem ersten Jahr gab es noch keine öffentliche Veranstaltung in dieser Größe. Die Jubiläumsfeier ist auf Ende 2018 festgelegt. Das trifft günstig mit der bundesweiten Brettspielmeisterschaft zusammen, an der unsere Mannschaft aus Odenthal natürlich auch teilnimmt. Genau geregelte Ausscheidungskämpfe werden einen Bundessieger ergeben. Von den 20 Gruppen aus unserem Gebiet können drei in die Endrunden kommen.“